Ein großartiger Roman um zwölf Menschen, die auf dem schmalen Grat zwischen Recht und Unrecht darum kämpfen, sich selbst treu zu bleiben – Rasant, authentisch und gleichzeitig von hoher literarischer Qualität. Ein Migrant ist assimilierter, als es ihm lieb ist. Ein Lobbyist strauchelt über seine Laster. Eine Societylady wittert die Chance, verlorenes Familienglück herbeizuzwingen. Ein Hauswart wischt ausschließlich vor den Türen der anderen. Eine Bankerin kann sich keine Gefühle leisten und wird von ihren Emotionen überwältigt. Eine Sekretärin sträubt sich gegen die Verbürgerlichung und verbürgerlicht dabei. Eine Journalistin nähert sich nicht dem Durchbruch, sondern starrt in den Abgrund. Ein Partygirl flieht vor der Ernüchterung. Eine Hausbesetzerin verwirkt ihre Glaubwürdigkeit. Ein Zuhälter sieht sich als Unternehmer. Ein Polizist macht nichts als seinen Job und damit Schlagzeilen. Zsófia Bihari hat nichts als ihren Körper und viel zu verlieren.
Michael Herzig Boeken





Saubere Wäsche
Kriminalroman
Ein Doppelmord in einer Wäscherei und eine brutale Vergewaltigung - Johanna di Napoli, >Quotenfrau
Johanna di Napoli ermittelt verdeckt in Deutschland: Als Rockerbraut soll sie einem im Milieu ermittelnden Beamten zu mehr Glaubwürdigkeit verhelfen. Der Einsatz endet in einem Fiasko und Johanna gerät in Verdacht, ein Verhältnis mit einem der Gangster zu haben. Sie erkennt, dass eine Spur in die Schweiz und zu einer unrühmlichen Episode in der Geschichte der Polizei führt. Gleichzeitig übersieht sie ausgerechnet das entscheidende weibliche Element in einem Fall, in dem es sonst vor Machos nur so wimmelt …
In Zürich häufen sich die Fälle, in denen Deutsche massiv bedroht werden. Johanna di Napoli bekommt den undankbaren Auftrag, der Sache nachzugehen. Doch die vermeintliche Beschäftigungstherapie entwickelt sich zu einer hochbrisanten Angelegenheit, als ein deutscher Spitzenpolitiker bei der Einweihung eines Nuklearforschungsinstituts ermordet wird. Atomwirtschaft, Fremdenfeindlichkeit, Diplomatie – bei den Ermittlungen ist Fingerspitzengefühl gefragt. Doch das zählt nicht gerade zu Johannas herausragendsten Charaktereigenschaften …
Landstrassenkind
Die Geschichte von Christian und Mariella Mehr
Im 20. Jahrhundert versucht die Schweiz, Fahrende mit Gewalt zu assimilieren. Kindeswegnahme, Versorgung und Zwangsbehandlung sind die Mittel. An der Familie Mehr werden sie durchexerziert. Mit Marie Emma, Mariella und Christian Mehr werden drei Generationen sich selbst entfremdet, beiden Frauen wird das Kind weggenommen. Ihre Wut darüber verarbeitet Mariella als sprachmächtige Schriftstellerin, Christian schreit sie der Gesellschaft als Punk ins Gesicht. Mariella betäubt den Schmerz mit Alkohol, Christian mit Heroin. Das Erlebte dominiert das Leben, verbindet die beiden und spaltet sie zugleich. Es ist die Geschichte einer Mutter-Sohn-Beziehung, welche die mentalen und körperlichen Folgen der behördlichen Gewalt in sich trägt. Auf lebendige Weise und eingebettet ins Zeitgeschehen erzählt Michael Herzig von den Verheerungen des sogenannten Hilfswerks «Kinder der Landstrasse», das sowohl Mariella als auch Christian quälte und misshandelte – fünfzig Jahre nach dem Ende des «Hilfswerks» sind die Folgen noch immer präsent.