Der Unsterblichkeitsclown
Adalbert Ritter von Goldschmidt (1848-1906) - Ein Dichterkomponist im Wiener Fin de Siècle
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Adalbert Ritter von Goldschmidt (1848-1906) - Ein Dichterkomponist im Wiener Fin de Siècle
Ausgewählte Gedichte 1996-2022
Ein Vierteljahrhundert im Traum. Diese Gedichte geben Auskunft, sie gehen auf die intimen Dinge ein und auf die politischen Zustände zu, sie nehmen sich ihrer an, geben sie wieder oder protokollieren das Scheitern ihrer Wiedergabe. So wie man sich an den Traum von einer Sache kurz nach dem Aufwachen erinnert. Die Gedichte geben aber auch entschieden Widerworte, legen Protest ein gegen die Alpträume ihrer Epoche oder bestehen gegen den Zeitgeist auf vergessene Erkenntnisse, etwa jener der Psychoanalyse oder der politischen Ökonomie. In jedem dieser Texte tut sich eine Möglichkeit auf, dass sich die Dinge doch noch anders sagen und also leben lassen könnten. Mal artikuliert sich ein vergangenes Sprechen, das vergessen gegangen ist, mal spricht es von der Zukunft her, von einer Poesie, die noch zu erfinden, zu erheischen, zu fusionieren wäre. Zu diesem Zustand zwischen den Zeiten gehört das Scheitern, das Bekenntnis zum Momenthaften, zum instantanen Schreiben: „Erfolg haben ist das eine, etwas anderes ist Folgen haben“ (Heiner Müller).
Gesänge von der Krisis. Abwehrsatz. Act/act. Ad hoc. Mit czene-klappern criselend. Merger und Marter. Von den weltweiten Übernahmen, die nicht nur die Sprachen und ihr Bedeuten erschüttern. Bedenkenträger. Dazwischen etwas irre, etwas zu private Instant Krisen. Jetzt aber! Gedankentanker. Dann wieder Heischesätze, hoffnungsfroh: einfache Schönheiten, die nicht und niemals ausbleiben dürfen. O Welt! O Leben! Mango-Monopol! O, tiefer Schlummer der getroffenen Entscheidung
Carl Friedrich Zelter, 1758 als Sohn eines Maurermeisters geboren, ist heute vor allem als Goethes enger Briefpartner und Komponist des Kinderliedes „Der Kuckuck und der Esel“ bekannt. Anlässlich seines 250. Geburtstags beleuchten renommierte Musiker, Schriftsteller und Wissenschaftler in einem reich bebilderten Band die vielen Facetten des „Singemeisters“, der weit mehr war als nur der Freund des Dichterfürsten aus Weimar. Autoren wie Günter de Bruyn und Wolfgang Schlüter entdecken neu den Komponisten, Sammler, Pädagogen und engagierten Bürger Zelter. Das Porträt zeigt eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die das kulturelle Leben der preußischen Hauptstadt maßgeblich prägte. Als Gründervater der staatlichen Musikpflege in Preußen und langjähriger Direktor der Sing-Akademie zu Berlin trug Zelter entscheidend zu einer „Berliner Klassik“ bei, deren liberale Bürgerkultur den Grundstein für die erste moderne Zivilgesellschaft legte. Christian Filips, geboren 1981, ist freier Schriftsteller, Übersetzer und Musikdramaturg in Berlin und seit 2006 Programmleiter der Sing-Akademie zu Berlin. Er wurde 2001 mit dem Rimbaud-Preis des ORF für seine Gedichte ausgezeichnet und hat mehrere Aufsätze zur Geschichte des Berliner Musiklebens und der Kunstreligion um 1800 veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit der Sing-Akademie Berlin und der Villa Grisebach.