Die Odyssee – ein Mythos, ein Abenteuer, ein Rätsel. Der genaue Verlauf der Irrfahrt ist unbekannt: Die Segel setzte Odysseus in Troja, doch nachdem ein widriger Wind die Umrundung des Peloponnes vereitelte, verliert sich seine Spur ... Auch Tobias Lehmkuhl weiß noch nicht, wann und wo sein Abenteuer enden wird, als er von Trojas Ruinen aufs Mittelmeer hinausschaut. Wie Homers Held steht er vor einer Reise ins Ungewisse. Zufälle und Unwägbarkeiten führen Lehmkuhl nach Kea und Kythera, nach Neapel und Palermo, über Gibraltar und Malta schließlich doch nach Ithaka. Die «Odyssee» im Gepäck, wandert er über Vulkan-Inseln und segelt durch die Ägäis, er verliebt sich in die Medina von Tanger, verpasst den Eingang zum Hades, lässt sich von Sirenen locken. Er freundet sich mit Grenzschützern an, lernt in Tunis vermeintliche Revolutionäre kennen, trifft Finanzinvestoren an der Costa de la Luz und besteigt den Vulkan Stromboli. Das Mittelmeer, unermesslich weit, unermesslich reich, erlebt Lehmkuhl als eine Welt, in der sich tausend Wege kreuzen, uralte und ganz neue, Wege von Kreuzfahrtschiffen und Flüchtlingsbooten, Fischern und Fernfahrer-Fähren. Eine packende Reise- und Abenteurergeschichte, die vom archaischen Zauber jener Landstriche zeugt, die als Wiege unserer Kultur gelten.
Tobias Lehmkuhl Boeken
Tobias Lehmkuhl is een auteur die zich verdiept in de diepten van de Europese cultuur en geschiedenis, waarbij hij thema's als identiteit en herinnering verkent door middel van zijn literaire essays en reportages. Zijn stijl wordt gekenmerkt door scherpe observatie en een poëtisch taalgebruik dat de lezer meeneemt naar plekken die rijk zijn aan verhalen. Lehmkuhl onderzoekt de ingewikkelde verbanden tussen verleden en heden, en zoekt vaak het menselijke verhaal binnen bredere sociale en geografische contexten. Zijn werk biedt een doordachte en boeiende reflectie op wat het betekent om in de hedendaagse wereld te bestaan.






Wer hierherkommt, hat die Heimatgeschichten von Siegfried Lenz und Arno Surminski im Gepäck und wähnt sich selig in einer unter-gegangenen Welt: Eichenalleen, Burgen, Ruinenromantik, elegische Seenlandschaften – Masuren, diese Region im Norden Polens, einst Teil Ostpreußens, das ist nicht zuletzt ein Sehnsuchtsort der Deutschen. Was aber steckt hinter der Idylle? Um das herauszufinden, hat Tobias Lehmkuhl einen Sommer in Masuren verbracht. Er begegnet stoischen Anglern, wehmütigen Heimattouristen und trinkfreudiger Dorfjugend; er lässt sich den Wind der tausend Seen um die Nase wehen, wandelt durch endlose Nadelwälder und flüchtet vor sintflutartigen Gewittern; und überall stolpert er über Spuren deutscher Geschichte: von dem verfallenen Gutsschloss der Familie Lehndorff und den Schlachtfeldern bei Tannenberg bis zur Wolfsschanze, dem einstigen «Führerhauptquartier», wo er eine unruhige Nacht verbringt. Tobias Lehmkuhl erlebt ein zerrissenes, wunderschönes Land im Schatten der Geschichte, das noch dabei ist, seinen Platz im heutigen Polen zu finden. Ein glänzend erzähltes Reisebuch – und ein frischer Blick auf einen mythischen Ort, der nichts von seinem Zauber eingebüßt hat.
Ein Lesefest für Liebende – für frisch oder heimlich Verliebte, bei Liebeskummer oder dem großen Liebesglück Die Liebe ist nicht nur erster Anlass zum Versemachen, sondern auch zum Verselesen: Oft suchen wir in den Gedichten das, was uns selbst in Worte zu fassen unmöglich erscheint. In dieser Blütenlese lassen sich die unterschiedlichsten Ansichten über die Liebe finden – von Heinrich von Kleist, Friedrich Schlegel, Johann Wolfgang Goethe, Annette von Droste-Hülshoff, Heinrich Heine, Joseph von Eichendorff, Friedrich Rückert, Franz Grillparzer, Friederike Kempner, Christian Morgenstern, Frank Wedekind, Hugo Ball, Franz Hessel, Else Lasker-Schüler, H. C. Artmann, Oskar Pastior, Friederike Mayröcker u. v. m. „Laß uns mit dem Feuer spielen, Mit dem tollen Liebesfeuer.“ Frank Wedekind
Der erste Frost kommt unverlangt
Hundert Wintergedichte
Lyrik schenkt Wärme Ein lyrisches Lob des Winters mit Gedichten von Brecht, Benn, Heine, Morgenstern, Ringelnatz, Durs Grünbein u. v. a. Ein großer Teich war zugefroren, Die Fröschlein, in der Tiefe verloren, Durften nicht ferner quaken noch springen, Versprachen sich aber im halben Traum, Fänden sie nur da oben Raum, Wie Nachtigallen wollten sie singen. Der Tauwind kam, das Eis zerschmolz, Nun ruderten sie und landeten stolz Und saßen am Ufer weit und breit Und quakten wie vor alter Zeit. Johann Wolfgang Goethe
Der doppelte Erich
Kästner im Dritten Reich
Berlin, Anfang der Dreißigerjahre. Erich Kästner befindet sich auf dem Höhepunkt seines Erfolgs: «Pünktchen und Anton» und «Das fliegende Klassenzimmer» begeistern international, «Emil und die Detektive» wird 1931 verfilmt (Drehbuch Billy Wilder). Dann die Zäsur: Als die Nazis die Macht übernehmen, entscheidet sich Kästner, in Deutschland zu bleiben. Er, der kurz zuvor noch ein Spottgedicht auf Hitler verfasst hat, muss vor Ort mitverfolgen, wie seine Bücher verbrannt werden; bald darauf erhält er Publikationsverbot. Und doch gelingt es ihm, über die Runden zu kommen, und das nicht einmal schlecht. Er schreibt unter Pseudonymen, übernimmt Auftragsarbeiten, zuletzt auch für die Ufa, die längst von Goebbels politisch instrumentalisiert wird. All das wirft Fragen auf: Wie weit passte Kästner sich im Dritten Reich an, wo bekannte er Farbe? Wie schmal war der Grat, auf dem er wandelte? Tobias Lehmkuhl beleuchtet dieses Kapitel im Leben des großen deutschen Erfolgsautors. Wir begleiten Kästner bei seinen Streifzügen durch die Stadt, folgen seinem publizistischen Maskenspiel – und lernen dabei den Moralisten, Verseschmied und Schöpfer zeitlos-populärer Kinderbücher und Romane noch einmal neu und anders kennen.
Nico
Biographie eines Rätsels
Nico, eine Ikone der Pop-Kultur – und für so viele ein Rätsel: Federico Fellini, der sie in „La Dolce Vita“ sich selbst spielen ließ; Andy Warhol, der sie für seine Factory entdeckte; Lou Reed, in dessen legendärer Band The Velvet Underground sie roh und zart zugleich „I’ll be your mirror“ sang. Wo kam diese Frau her? – Als Mädchen spielt Christa Päffgen in den Trümmern der zerstörten deutschen Hauptstadt, als Jugendliche streunt sie durch das wiedereröffnete KaDeWe, wo sie ein Modefotograf entdeckt, der sie als „Nico“ zum ersten Supermodel des einsetzenden Wirtschaftswunders macht. In Paris saugt Nico die existenzialistische Atmosphäre in sich auf, in New York wird sie Teil einer Bewegung, die unter dem Banner „Pop-Art“ die Kunst neu erfindet. Ihr düsteres Charisma schlägt alle in den Bann, zeigt aber auch innere Abgründe. Und bald verkörpert Nico einen nie dagewesenen, ganz eigenen Stil, der aus den Nachtseiten des Daseins seine Energie bezieht. Tobias Lehmkuhl erzählt das Leben einer Ausnahmekünstlerin, das zwei Weltteile umfasst und fünfzig Jahre, in denen sich kulturell alles geändert hat: vom zerstörten Nachkriegsdeutschland über die Pariser Boheme bis zur glamourösen New Yorker Avantgarde. Eine rasante Biographie – und das einfühlsame Porträt einer faszinierenden Frau.
Ob Brooks-Brothers-Anzüge in den Vierzigern, Rüschenhemden in den Sechzigern oder, in den achtziger Jahren, Sonnenbrillen wie riesige Facettenaugen – Miles Davis war in Stilfragen immer ganz vorne mit dabei. Wenn er die cool pose vielleicht auch nicht erfunden hat, wenn es auch vor seiner Zeit schon verwandte „Verhaltenslehren der Kälte“ gab, so hat Miles Davis doch maßgeblichen Anteil an ihrer Weiterentwicklung gehabt. Der einflussreichste Musiker der Jazzgeschichte ist er ohnehin – nicht zuletzt dadurch, dass er mit seiner Platte Birth of the Cool dem Cool Jazz einen Namen gegeben hat. Erst im Spannungsverhältnis von Stärke und Schwäche, von Hitze und Kälte, Strenge und Zärtlichkeit entsteht Coolness. Nirgends zeigt sich das besser als in Miles Davis’ Musik: seine Trompete kann klingen wie geeist, sein Ton klar und fest, frei von Vibrato, mitunter scharf und durchdringend. Zugleich aber spielt er die zartesten Melodien, bläst er Balladen so rein und schlicht, dass einem die Tränen kommen. Diese Momente, musikalische wie biografische, betrachtet der Essay von Tobias Lehmkuhl genauer. Er erkundet, wie sich die cool pose in Davis´ Freundschaften und Feindschaften, seinen Liebesbeziehungen, Vorlieben und Abneigungen, in seinen politischen und ästhetischen Anschauungen, seiner Art aufzutreten und aufzuspielen, abzeichnete.