Keine Gedenktafel, kein Platz und keine Straße erinnern heute an ihn: Hans Becker ist in Vergessenheit geraten. Der Journalist Erhard Stackl schildert, wie ein ursprünglich unpolitischer Weltreisender zum Propagandaleiter der austrofaschistischen Vaterländischen Front und schließlich zum Gründer der überparteilichen Widerstandsorganisation O5 wurde. Hans Becker war unter den Ersten, die mit einem »Prominententransport « in das Konzentrationslager Dachau verschleppt wurden. Dort, und später auch in Mauthausen, verbündet er sich mit Mithäftlingen im Kampf gegen die Nazis. Nach seiner Entlassung gelingt es ihm trotz Gestapo-Überwachung, Kontakt zu anderen Regimegegnern aufzunehmen, und er organisiert nach und nach die Widerstandsgruppe O5, von der noch heute die Gravur am Wiener Stephansdom zeugt. Anhand zahlreicher neuer Dokumente beschreibt Erhard Stackl nicht nur, wie Becker und die O5 die Befreiung Wiens 1945 planten und verraten wurden, sondern auch, welche Arten von Widerstand es gibt und wie wichtig der Kampf gegen das Vergessen ist
Erhard Stackl Boeken


Wer ist für die historische Wende verantwortlich, bei der 1989 die Diktaturen stürzten und Millionen Menschen erstmals Freiheit erleben konnten? Michail Gorbatschow und Ronald Reagan, vielleicht auch noch Margaret Thatcher und Johannes Paul II., der aus Polen stammende Papst? Erhard Stackl zeigt, wie viele, bis heute wenig bekannte Hauptdarsteller es damals gab, die mit Mut und Intelligenz die Diktatoren ins Wanken brachten. Er hat etliche von ihnen kennen gelernt, als er zwischen 1979 und 1989 für das Nachrichtenmagazin profil aus Polen, Ungarn und der ČSSR, aber auch aus Argentinien und Chile berichtete. Die Bürgerrechtler und Rebellen, die er im Untergrund traf, wurden später Botschafter oder Minister, manche sogar Präsidenten ihrer Länder. „1989 – Sturz der Dikaturen“ zeichnet ein plastisches Bild der damaligen Entwicklung: spannend, informativ und – was es erstaunlicherweise auch gibt, wenn der Galgen nicht weit ist – mit Humor.