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Katja Gvozdeva

    Scham und Schamlosigkeit
    Medialität der Prozession
    Risus sacer - sacrum risibile
    • Risus sacer - sacrum risibile

      • 339bladzijden
      • 12 uur lezen

      Heiligkeit und Heiterkeit sind, so scheint es, strikt voneinander getrennt: Gehört das Heilige ganz dem Bereich des Statisch-Ernsthaften und Bedeutungsvollen an, so erscheint das Lachen als Ausdruck lauter Spontaneität und lustbetonter Subversion. Während die theoretischen Disziplinen – sowohl die Religionswissenschaft als auch die Lachtheorien – von der Möglichkeit des Zusammentreffens des Lachens mit dem religiösen Bewusstsein und kultischen Handlungen weitgehend absehen, liefern demgegenüber kulturelle Praktiken unzählige Beispiele ihrer Verzahnung. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen im kulturhistorischen Vergleich die vielfältigen Funktionsweisen des Lachens im Rahmen der performativen Prozesse, die das Heilige hervorbringen, erneuern und verändern. Die Einzelanalysen aus den Bereichen der Soziologie und Ethnologie, Religionswissenschaft und Philosophie, Geschichts-, Kunst- und Literaturwissenschaft, der Kunstgeschichte und Philosophie betrachten die Zusammenhänge zwischen Kult- und Lachpraktiken in einer großen Bandbreite von religiösen und ‘religioiden’ Phänomenen unterschiedlicher kultureller und historischer Provenienz. Sie machen deutlich, dass das Lachen in unterschiedlichen religiösen Kontexten – Mythen, Ritualen und mystischen Übungen – nicht als Eindringen des Profanen in den sakralen Rahmen, sondern als integraler Bestandteil sakraler Prozesse und kultischer Handlungen begriffen werden kann.

      Risus sacer - sacrum risibile
    • Medialität der Prozession

      • 361bladzijden
      • 13 uur lezen

      In Mittelalter und Früher Neuzeit wird die öffentliche Interaktion in hohem Maße von Aufführungen bestimmt, die Prozessionscharakter haben und sich in einer Vielfalt von rituellen Formen manifestieren: liturgische Prozessionen, Herrschereinzüge, Geißlerumzüge, karnevaleske Umzüge oder Pilgerfahrten. Diesen Formen ist trotz aller Unterschiede gemeinsam, dass ihre Bedeutung sich aus dem Modus der Bewegung selbst ergibt. Im Mittelpunkt des Bandes, in welchem unterschiedliche pragmatische, literarische und ikonographische Zeugnisse miteinander in Beziehung gesetzt werden, steht die Frage, auf welche Weise die performativen Merkmale der Prozession (Rhythmus, Körperlichkeit, Theatralität) als sinnstiftende und die Wahrnehmung steuernde Elemente in Bildern und Texten als vormodernen Medien produktiv umgesetzt und übersetzt werden.

      Medialität der Prozession
    • Scham und Schamlosigkeit

      Grenzverletzungen in Literatur und Kultur der Vormoderne

      Der interdisziplinäre Band widmet sich dem Verhältnis von Scham und Schamlosigkeit in Literatur und Geschichte, Kunst und Theater der Vormoderne. Obwohl die beiden Phänomene kategorial unterschiedlich gelagert sind, lassen sie sich im Rahmen eines handlungsorientierten Ansatzes produktiv miteinander verbinden, um als Aufführungsformen der Grenzverletzung untersucht zu werden. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, wie im Prozess der sozialen Kommunikation ein kommunikativer Vorgang als Grenzverletzung markiert wird. Während die Scham körperlich sichtbar macht, was das Subjekt verbergen will, erscheint die Schamlosigkeit als ostentatives Verhalten. Das Verhältnis von Scham und Schamlosigkeit lässt sich daher als Zusammenspiel von dissimulativen und ostentativen Aufführungsstrategien betrachten, welches die Grenzverletzung performativ konstituiert. Der Band zielt insbesondere auf vormoderne Zusammenhänge, da hier in der öffentlichen Verhandlung von Norm- und Verhaltensgrenzen noch keine strikte Trennung zwischen normativen Diskursen und institutionalisierten Rechtsverfahren einerseits und unterschiedlichen rituellen Äußerungen und spontanen face-to-face Interaktionen andererseits herrscht.

      Scham und Schamlosigkeit