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Ralf Bierod

    Das Anlernen von Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeitern in deutschen Betrieben während des Zweiten Weltkriegs
    Happy End auf See
    Gestapo-Verbrechen im Landkreis Burgdorf und das Schwurgerichtsverfahrens in Lüneburg von 1950
    Rudolf Bockelmann: Die Karriere des Wagner-Interpreten und die NS-Musikpolitik
    • Rudolf Bockelmann: Die Karriere des Wagner-Interpreten und die NS-Musikpolitik

      Aus privaten Briefen des Helden-Baritons

      • 165bladzijden
      • 6 uur lezen

      Der Bariton Rudolf Bockelmann (1892?1958) zählte zu den international prominentesten Wagner-Interpreten der 20er- und 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts, gehörte wie diese zu den festen Vertragssängern der Deutschen Staatsoper Unter den Linden in Berlin, den Stars der Bayreuther Festspiele und gastierte mehrfach an der Londoner Covent Garden Opera sowie der der Civic Opera in Chicago. Er galt als einer der talentiertesten Opern-Sänger für die Rolle des Wotan im Ring des Nibelungen sowie des Hans Sachs in den Meistersingern von Nürnberg, aber auch als Profiteur der kulturpolitischen Repression während der NS-Zeit. 1934 warb Bockelmann in der reichsweit zu empfangenden Rundfunkübertragung direkt aus Bayreuth für die Zusammenlegung der Ämter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten auf Adolf Hitler. Die bislang einzige Biographie über Bockelmann erschien 1963 im Verlag eines seiner früheren Schulkameraden und enthält teils nicht nachprüfbare Behauptungen. Historiker Ralf Bierod wertet in dem vorliegenden Werk systematisch bislang unveröffentlichte private Briefe aus, die Rudolf Bockelmann über 30 Jahre hinweg an den Direktor der Burgdorfer Konservenfabrik Walter Ohk geschrieben hatte und in denen er seinen Karriereverlauf, aber auch seine andauernden Existenzängste schildert. So erscheint vor dem Hintergrund der NS-Musikpolitik das Bild eines innerlich zweifelnden Familienvaters und Ehemannes, der die Sehnsucht nach künstlerischer Freiheit und Selbstverwirklichung mit beruflicher Sicherheit und gesellschaftlicher Anerkennung in Einklang zu bringen suchte. Aufgewachsen als Sohn eines Lehrers, war er auf Wunsch des Vaters Gymnasiallehrer geworden, um zeitgleich diesen Beruf abzustreifen und seinen Traum als Sänger zu verfolgen. Nach 1945 wurde ihm sein Ruhm während der NS-Zeit zum Verhängnis, die angestrebte Stellung als Hochschullehrer in Westdeutschland blieb ihm versagt

      Rudolf Bockelmann: Die Karriere des Wagner-Interpreten und die NS-Musikpolitik
    • Im Februar 1950 verurteilte das Schwurgericht Lüneburg zwei Kriminalbeamte der Geheimen Staatspolizei in Celle zu Freiheitsstrafen. Das Gericht stellte in zahlreichen Fällen fest, dass die Angeklagten während des letzten Kriegsjahres Menschen bei Verhören geschlagen und misshandelt hatten. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete die Vorfälle als „Spitze eines Eisberges“. Zum Bezirk des Celler Gestapo-Büros gehörte auch der Landkreis Burgdorf, wo im Sommer 1944 eine Razzia in Wohnlagern von Zwangsarbeitern stattfand. Dabei wurden 300 Ukrainer und Polen verhaftet, die in der Turnhalle von Burgdorf über Wochen verhört und geschlagen wurden. Ihnen wurde die Gründung einer Widerstandsbewegung unterstellt. 40 Personen wurden ins Konzentrationslager Neuengamme überstellt, 31 von ihnen hingerichtet. Diese „Ukrainer-Aktion“ war ein zentraler Fall in den Verhandlungen von 1950. Seit 1947 hatten britische Besatzer Aussagen von Zeugen zu Kriegsverbrechen gesammelt. Historiker Ralf Bierod erklärt, warum das Gericht Lynchmorde an polnischen Zwangsarbeitern und zahlreiche Überstellungen in Konzentrationslager nicht anklagen konnte. Mit seinem Fokus auf regionale Geschichte dokumentiert der Autor anschaulich die alltäglichen Grausamkeiten im NS-Regime und beleuchtet die Verstrickungen von Justiz und Zivilbevölkerung.

      Gestapo-Verbrechen im Landkreis Burgdorf und das Schwurgerichtsverfahrens in Lüneburg von 1950
    • Happy End auf See

      • 129bladzijden
      • 5 uur lezen

      Die Seereise symbolisiert Aufbruch, Neubeginn, Selbsterkenntnis und die Wege des Schicksals. Berühmte Stars wie Greta Garbo, Cary Grant und Bette Davis feierten auf Passagierdampfern Erfolge, auch wenn die Deckstühle oft nur im Studio standen. Kino und Luxusliner sind seit jeher eng verbunden. Historiker Ralf Bierod analysiert die Symbiose von Sehnsucht aus der Traumfabrik und Fernweh nach Traumreisen, indem er über 150 Filme aus 100 Jahren vorstellt, in denen Passagier- und Kreuzfahrtschiffe eine zentrale Rolle spielen. Diese Filme reichen von Romanzen und Dramen bis hin zu Musicals, Katastrophen und Thrillern. Dabei wird ein bemerkenswerter Wandel sichtbar: Die Filmgeschichte reflektiert den Übergang vom Luxus für wenige zum Spektakel für die Massen. Durch die Rückschau wird die heutige Erwartungshaltung an Traumreisen als Illusion entlarvt. Die Zerrbilder des Kinos beeinflussen noch immer die Idealvorstellung vom Reisen zur See. Früher sorgten Hochstapler und Juwelendiebe für Aufregung, während heute Viren und Terroristen die Seetouristen in Schwierigkeiten bringen. Das Schiff, einst Symbol der Liebe und High Society, wird zum Transportmittel des Unheils. Traumfabriken und Traumschiffe vereinen die fatale Illusion. Eine ideale Lektüre für die Reise zur See!

      Happy End auf See
    • Zahlreiche Publikationen zur Zeitgeschichte haben das Anlernen von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern in deutschen Rüstungsbetrieben während des Zweiten Weltkriegs behandelt, jedoch war die Einordnung dieser Maßnahmen in der Forschung oft unsicher. Ralf Bierod liefert erstmals Beispiele aus Rüstungsbetrieben für umfangreiche Anlernprogramme und zeigt, dass bis zur Berufung von Albert Speer und Fritz Sauckel ein Handlungsspielraum bestand. Ab Sommer 1942 ordneten die Arbeitsämter das Anlernen für alle Betriebe an, was ihnen Kontrolle über die Unternehmen verschaffte. Das Buch rückt die Rolle der Arbeitsämter in dieser Anlernfrage in den Mittelpunkt und schließt somit eine wesentliche Forschungslücke. Anlernen wurde zum zentralen Instrument der Arbeitsämter zur Schaffung eines universell verfügbaren Facharbeiterpools. Die Betriebe sollten Fachkräfte ausbilden, die jederzeit in andere Werke versetzt werden konnten, was zu Konflikten führte. Einige Betriebe verweigerten das Anlernen, während andere die geschulten Ausländer nicht mehr abgeben wollten. Dennoch führte das Anlernen nicht zu besseren Lebensbedingungen und schützte die Arbeitskräfte nicht vor Gewalt und Tod am Arbeitsplatz. Die Praxis des Anlernens wird anhand bislang unveröffentlichter Fotos aus Lehrwerkstätten des Werkes Böhlen der Braunkohlenbenzin AG dokumentiert, die 1943 Kriegsgefangene im Metallfach schulte.

      Das Anlernen von Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeitern in deutschen Betrieben während des Zweiten Weltkriegs