In welcher Gesellschaft leben wir, und vor allem: was ist überhaupt eine „Gesellschaft“? Das Lehrbuch führt in die zuletzt genannte Grundfrage der Soziologie ein – in die diversen Antworten und in den Streit um den Gesellschaftsbegriff. Es geht bei diesem Begriff um eine der konzeptionellen Grundlagen des Faches: Ob ein eher theoretischer oder empirischer Schwerpunkt soziologischer Forschung verfolgt wird, eine Antwort auf die Frage nach der Gesellschaft liegt implizit oder explizit vor. Oder präziser, sie muss permanent erarbeitet werden – und sei es im vehementen Versuch, sich des Gesellschaftsbegriffes zu entledigen und Akteure, Relationen oder Kollektive an dessen Stelle zu setzen.
Heike Delitz Boeken






Arnold Gehlen (1904-1976) gilt - neben Max Scheler und Helmuth Plessner - als berühmter und umstrittener Vertreter der Philosophischen Anthropologie und ebenso als brillanter Soziologe. Heike Delitz zeigt mit dieser Einführung in Leben und Werk Arnold Gehlens, dass dieser eine grundlegende soziologische Theorie und damit auch eine veritable ›Wissenssoziologie‹ entwickelte: eine Theorie der menschlichen Welt- und Selbstbilder und ihrer institutionell verankerten »Leitideen«. "Mit Heike Delitz' kompakter Einführung in das Werk Gehlens, die den Schwerpunkt auf sein soziologisches Potenzial legt und seine eher "frankophile“ als "deutsche“ Theorieanlage herausarbeitet, liegt nun eine solche vorurteilslose, wenn auch alles andere als unbeteiligte Aufnahme dieses ebenso bestechenden wie kontroversen Ansatzes vor. Hier begegnen wir keinem "Vulgär-Gehlen“, keinem "schnell verstandenen, schnell abgestellten Gehlen“, sondern dem komplexen Denker einer "Anthropo-Soziologie“, der keine Scheu vor dem Paradox und der Vieldeutigkeit hegt, und der mit seiner Kernthese vom Kulturwesen Mensch in einen fruchtbaren Disput nicht zuletzt mit den gegenwärtig avancierenden Biowissenschaften zu treten vermag" (literaturkritik.de)
Der Band bietet einen Überblick über die Geschichte und den aktuellen Stand der französischen sozial- und gesellschaftstheoretischen Perspektiven und Forschungsprogramme der Soziologie - dabei auch über die Disziplingrenzen hinausblickend, um soziologische Theorien jenseits des Faches einzubeziehen: namentlich solche, die sich selbst eher in der Philosophie (des Politischen) oder Anthropologie verorten würden. Es geht hier darum, möglichst das ganze Spektrum des französischen Denkens sichtbar zu machen - auch in dessen Zusammenhang, in den theoriegeschichtlichen Abhängigkeiten und Oppositionen.
Architektur gibt der Gesellschaft erst eine sicht- und greifbare Gestalt. Sie schafft also eher die soziale Realität, statt sie nur auszudrücken. Architektur ist zudem auch visionär und richtungsweisend für gesellschaftliche Entwicklungen. Heike Delitz entwickelt erstmals eine systematische soziologische Theorie der Architektur. In Fallstudien untersucht sie europaweit wegweisend gewordene Architekturen wie beispielsweise die des Bauhauses. Sie geht dabei der Frage nach, wie unsere Gesellschaft mit ihrer Architektur zu dem geworden ist, was sie ist.
Architektursoziologie
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Parallel zur Wiederentdeckung des Raumes als soziale Kategorie hat sich jüngst die Architektursoziologie als neue soziologische Disziplin entwickelt, die zusehends den Weg in die Curricula der Bachelor- und Master-Studiengänge der Soziologie und auch der Architektur findet. Mit diesem Band steht nun eine kompakte Einführung in dieses neue Lehr- und Forschungsgebiet zur Verfügung. Der Band gibt einen Überblick über die wichtigsten klassischen und aktuellen Ansätze der Soziologie der Architektur und skizziert in Fallstudien, was diese neue Disziplin sichtbar machen kann. Und er zeigt: Die Architektur fordert die soziologische Theorie heraus und gibt der Gesellschaftsanalyse ein neues Diagnoseinstrument in der Frage, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben.