Die Möglichkeiten früher musikalischer Bildung und ihr Einfluss auf die gesamte Persönlichkeitsentwicklung von Kindern werden derzeit stark nachgefragt. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Fachtagung „Musikkultur in der Kindheit“ brachte im Mai 2010 in Weimar Pädagogen der Bereiche elementare Musikpädagogik, Pädagogik der frühen Kindheit und schulmusikalische Didaktik miteinander ins Gespräch und führte damit bisher getrennte Diskurse zusammen. Elementare Musikpädagogik wurde dabei in ein Gesamtkonzept kultureller Bildung in der frühen Kindheit eingebettet. Wichtig in der Gesamtkonzeption erschien auch ein möglichst nahtloser Übergang in den Grundschulbereich hinein, um durch Netzwerkbildung Kindern künftig von ihrer Geburt bis zum 10. Lebensjahr durchgängige Bildungsprozesse zu ermöglichen. Der Tagungsband fasst die Ergebnisse der Tagung zusammen. Er stellt auch das BMBF-Evaluationsprojekt zum KISUM-Musikkindergarten in Weimar einer interdisziplinären Fachöffentlichkeit vor und liefert damit ein Fundament zur Nutzung der Ergebnisse für die wissenschaftliche Theoriebildung und pädagogische Praxis.
Kitty Schmidt Boeken


Kinder bilden sich im Spiel und Kinder musizieren gern. Schon bei Kleinkindern trägt eine spielerische Musikerziehung in wesentlichen Teilen zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Das Fördern musikalischer Erfahrungen ist daher für frühkindliche Bildungsangebote von zentraler Bedeutung. Aber was genau passiert, wenn Kinder jeden Tag im Kindergarten miteinander spielend musizieren können? Fragen sie nach, wenn Sie Hilfe benötigen? Genügt das musikalische Grundwissen der ErzieherInnen, um die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen? Sind Besuche professioneller MusikerInnen im Kindergarten sinnvoll und welche Rolle spielen MusikpädagogInnen im musikalischen Leben der Kinder und deren Familien? Seit der musikalischen Profilierung des KISUM-Musikkindergartens in Weimar im Jahr 2003 konnten durch teilnehmendes Beobachten, Befragen und Filmen der Kinder, ihrer Familien, der beteiligten ErzieherInnen, Musiker und Musikpädagogen diese und andere offene Fragen beantwortet werden. Sehr anschaulich gibt Kitty Schmidt Einblicke in das Leben des KISUM-Musikkindergartens und macht Mut, eigene Konzeptionen alltäglich musizierender Bildungseinrichtungen zu schaffen und zu leben.