Die Problemstellung wird eingehend analysiert, wobei zentrale Herausforderungen und Fragestellungen aufgezeigt werden. Der Autor beleuchtet verschiedene Perspektiven und Ansätze zur Lösung der Probleme, um ein besseres Verständnis für die Thematik zu entwickeln. Durch Fallstudien und empirische Daten wird die Relevanz der Thematik unterstrichen und mögliche Lösungsansätze diskutiert. Ziel ist es, den Lesern wertvolle Erkenntnisse zu vermitteln und zur kritischen Auseinandersetzung mit der Problematik anzuregen.
Textprobe: Kapitel: 3.4: Konzeptionelle Analyse und Ausblick Hinsichtlich der
konzeptionellen Ausrichtung orientieren sich die Regelungen für
Versicherungsverträge grundsätzlich an der statischen Theorie, einem
vermögensbilanziellem Modell. Nach dem IFRS-Rahmenkonzept sind Vermögenswerte
und Schulden als Einzahlungspotenziale bzw. Auszahlungspotentiale zu bewerten.
Im Versicherungsunternehmen sind insbesondere Versicherungsprämien als
Vermögensgegenstände und Schadenszahlungen als Schulden zu identifizieren.
Versicherungsprämien sind nach der statischen Bilanzauffassung als Erträge zu
erfassen, wenn ein Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, Schäden und
Abschlusskosten sind bei Eintreten als Aufwendungen zu erfassen. Allerdings
enthielt der erste Exposure Draft ED/2010/8 neben der grundsätzlich statischen
Ausrichtung auch Elemente der dynamischen Bilanzauffassung, beispielweise
durch die planmäßige Auflösung der Residualmarge. Aufgrund der Vermischung
verschiedener Bilanzauffassung und Inkonsistenzen innerhalb der Regelungen
wurde der ED/2010/8 kritisch beurteilt. Insbesondere die Neuermittlung vieler
Parameter zum Abschlussstichtag bei gleichzeitiger Nicht-Neuermittlung (lock-
in) der Residualmarge wurde in der Comment Letter Phase kritisiert (Vgl.
hierzu Kapitel 3.2 Comment Letter Analyse). Weitere Kritikpunkte waren die
ungenaue Definition von Bewertungseinheiten, Inkonsistenzen mit anderen IFRS-
Standards und große Bewertungsspielräume bei Schätzungen. Mit der
Veröffentlichung des zweiten Exposure Draft ED/2013/7 reagierte das IASB auf
die Kritik und beseitigte mehrere Inkonsistenzen. Aufgrund der Fortschreibung
der Residualmarge (CSM) enthält der ED/2013/7 zwar weiterhin Elemente der
dynamischen Bilanzauffassung, durch die Berücksichtigung von Änderungen des
Barwerts zukünftiger Zahlungsströme bei der Fortschreibung wurde jedoch der
lock-in Ansatz auch bei der Residualmarge aufgegeben.289 Lediglich beim
Zinssatz der Zinszuführung wird dieser Ansatz beibehalten (Vgl. hierzu Kapitel
3.2.3. Bilanzierung und Bewertung). Durch die Einführung der erfolgsneutralen
Erfassung von Marktzinsschwankungen über das OCI und der analogen OCI-Regelung
im IFRS 9 hat das IASB zudem auf die Inkonsistenzen zwischen den beiden
Standards reagiert.290 Dennoch besteht weiterhin die Möglichkeit eines
accounting mismatch in der Bilanz. Bewertet das Unternehmen Finanzinstrumente
zu fortgeführten Anschaffungskosten haben Marktzinsschwankungen auf diese
Position keinen Einfluss, während die Änderungen in der Verpflichtung auf der
Passivseite erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden. In der GuV werden
gemäß ED/2013/7 Erträge und Aufwendungen aus Versicherungsverträgen
ausgewiesen. Dies entspricht der traditionellen GuV von
Versicherungsunternehmen und folgt der dynamischen Bilanzauffassung. Zuvor
hatte das IASB mit dem ED/2010/8 eine statische Ausrichtung der GuV verfolgt.
Durch die dynamische GuV und das vermögensbilanzielle Modell in der Bilanz
entsteht nur eine Inkonsistenz zwischen Bilanz und GuV. Diese Inkonsistenz
besteht allerdings nur bei Anwendung des Grundmodells, der Ausweis des
Umsatzes nach dem vereinfachten Ansatz (PAA) folgt der statischen
Bilanzauffassung. Durch die Berücksichtigung von Änderungen der Barwerte
zukünftiger Zahlungsströme bei der Fortschreibung der Residualmarge setzt der
ED/2013/7 den current estimate approach noch konsequenter um als der vorherige
Exposure Draft. Die regelmäßige Anpassung von Änderungen in den Parametern
führt in Kombination mit der grundsätzlichen Orientierung der Bewertung am
beizulegenden Zeitwert bzw. current fullfillment value zu einer hohen
Entscheidungsrelevanz der veröffentlichten Informationen. Die Bewertung von
Versicherungsverträgen beruht jedoch auf einer Vielzahl nicht objektivierbarer
Schätzungen und Schätzungsänderungen, die sich negativ auf die
Prognosetauglichkeit dieser Informationen auswirken werden. Die Schätzungen
sind für
Die Arbeit wurde mit dem Herbert Steiner-Anerkennungspreis 2009 ausgezeichnet. Auf rassistische und chauvinistische Weltanschauungen unter jungen Gewerkschaftsmitgliedern ist in mehreren Untersuchungen bereits hingewiesen worden. Diese Studie greift diese Erkenntnisse auf und fragt vor allem nach den subjektiven Verarbeitungsformen im Kontext der Restrukturierungsprozesse in der Arbeitswelt. Im Zentrum stehen dabei nicht geschlossene rechte Weltbilder, sondern vielmehr werden Spannungen, Widersprüche und Konflikte in den «Alltagsphilosophien» junger Gewerkschaftsmitglieder untersucht, die für Bemühungen der Identitätsbestimmungen bedeutsam sind. Der Autor verbindet dabei theoretische Reflexionsebenen mit Einzelinterviews und Gruppendiskussionen.
Aus der deutschen radikalpietistischen Gruppe der Schwarzenauer Neutäufer, die sich 1708 konstituierte, gingen die unterschiedlichen Zweige der amerikanischen »Brüderkirchen« hervor. Diese bilden als größter Verband neben Quäkern und Mennoniten die kirchliche Gruppierung der sog. historischen Friedenskirchen. Die Neutäufer unterschieden sich zwar vom radikalpietistischen Milieu durch spezifisch täuferische Strukturelemente, wie etwa die Erwachsenentaufe, hielten aber zugleich an Grundüberzeugungen des (radikalen) Pietismus fest. Marcus Meier untersucht die sozialen, ökonomischen und theologischen Faktoren, die zur Entstehung der ersten radikalpietistischen Gemeindebildung führten und vermittelt zugleich ein facettenreiches Bild des religiösen Dissens um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert.
In den letzten Jahren hat das Schimpfwort „Du Jude!” in deutschen Klassenzimmern zugenommen. Jugendliche betonen oft, es „gar nicht so zu meinen”, doch solche Äußerungen verunsichern Lehrer und berühren Tabus. Sie bringen das komplexe Thema Antisemitismus zur Sprache, das eng mit der Frage verbunden ist, wie man über Judentum, Judenfeindschaft, Israel und die NS-Vergangenheit sprechen kann, ohne Fehler zu machen. Die vorliegende Broschüre bietet vielfältige Ansätze für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit und richtet sich an alle, die das Thema Antisemitismus aus heutiger Perspektive reflektieren und praktische Anregungen suchen. Sie liefert einen prägnanten Überblick über die sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Debatten zu „neuem” und „altem” Judenhass und schlägt ein grundlegendes Konzept für eine „Bildungsarbeit über und gegen Antisemitismus” vor. Ein umfangreicher Methodenteil konkretisiert dies durch handlungs- und erfahrungsorientierte sowie analytische Zugänge. Die praxiserprobten Übungen sind für gewerkschaftliche, universitäre und schulische Bildungseinrichtungen sowie die freie Erwachsenen- und Jugendbildung geeignet und können flexibel kombiniert werden.