Ein Doppelmord zerschmettert eine heile Welt und führt zu einer Flucht nach Thailand. Das Buch bietet einen einzigartigen Blick auf das Land und beleuchtet die Abgründe der Psyche. Es ist eine Pflichtlektüre für Thailand-Reisende, die mehr als nur einen Roman erwartet.
Mark Teufel Boeken






„Thailand 2009 Band 3“ beschreibt die Machtkonsolidierung der Democrat Party, die trotz der Wahlverlierer von 2007 durch Terror und militärische Unterstützung an die Macht kam. Die Anmerkung thematisiert die Kriminalisierung der Demokratiebewegung, das Wiedererwachen der Petition gegen den Militärcoup und die ungehinderte Aggression rechtsextremer Gruppen.
2010 hatte das Militär noch über 90 Menschen getötet und tausende verletzt, weil diese Neuwahlen forderten. Jetzt, 2011 gibt es plötzlich doch Neuwahlen. Wegen ein paar Monaten starben Menschen, sind viele inhaftiert, unter Terrorismusvorwurf unter Anklage. Während die Opposition zum 4. Mal in Folge einen Erdrutschsieg feiert, bereitet das Militär bereits den nächsten MIlitärcoup vor.
Aufgrund der Unterdrückung der Meinungsfreiheit in Thailand, insbesondere durch drakonische Gesetze gegen Majestätsbeleidigung, haben Journalisten in den letzten Jahrzehnten sensible Themen der thailändischen Geschichte gemieden oder sich an die Veröffentlichungen der Regierung gehalten. Der Autor Rayne Kruger, der den Tod von König Ananda von Siam im Jahr 1946 in seinem Buch "The Devil's Discus" thematisierte, musste für seine Recherchen büßen. Er durfte Thailand nicht mehr betreten, und ein Verlag, der sein in Thailand verbotenes Buch drucken wollte, wurde Berichten zufolge niedergebrannt. Dies ist der erste Versuch im 21. Jahrhundert, Anandas Tod in deutscher Sprache zu analysieren, die Thesen Krugers zu überprüfen und mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen abzugleichen. Das Werk warnt vor der unkritischen Übernahme von vermeintlichen Tatsachen, die sich im Laufe der Zeit als Fakten manifestieren, obwohl dafür kein Anlass besteht. Auch im Jahr 2009, als das Buch erschien, sind ähnliche Mechanismen zu beobachten. Während die Demokratiebewegung zur Zeit Anandas auf eine kleine Gruppe von Intellektuellen beschränkt war, hat sie heute breite Bevölkerungsschichten erreicht. Thailands Menschen kämpfen wie nie zuvor für die Anerkennung ihres Landes als demokratisches Land. Es ist wichtig, genau hinzusehen und offiziellen Verlautbarungen kritisch zu begegnen, unabhängig von ihrer Quelle.
Das neue Jahrbuch beschreibt die Regierungsbildungsphase nach den ersten Wahlen im Dezember 2007, die nach der Militärdiktatur stattfanden. Zu Beginn 2008 verändern sich die Wahlergebnisse leicht, da Abgeordnete Rote Karten erhalten und Falschauszählungen der PPP zusätzliche Sitze verschaffen. Diese Übergangsphase wird von der alten, militärisch eingesetzten Regierung geprägt, die kurz vor der Machtübergabe die Preiskontrolle aufhebt, was zu Preiserhöhungen bei vielen Alltagsprodukten führt. Zudem wird die Verstaatlichung des privaten Fernsehsenders iTV durch geschickte Manipulationen der Junta beschrieben, wobei ein Mitherausgeber von The Nation als Intendant eingesetzt wird. Das Buch klärt Missverständnisse auf, die durch einseitige Medienberichte entstanden sind. Es behandelt die Zusammensetzung des im März gewählten Senats und die Ernennung von Senatoren durch junta-nahe Kräfte. Korruptionsfälle, die Entwicklung von Verfahren gegen Thaksin Shinawatra, seine Rückkehr nach Thailand, die Situation im Süden und das Wiederaufleben der Volksallianz für Demokratie werden ebenfalls thematisiert. Abschließend finden sich Urteilsbegründungen des Verfassungstribunals von 1997, das Wahlgesetz und eine kritische Beurteilung des Mikrokreditsystems Village Fund, das oft für „Mobiltelefone und teure Mopeds“ genutzt wurde.
Über 90 Menschen waren getötet worden, tausende, zum großen Teil schwer verletzt. Das Militär war mit brutaler Gewalt gegen die Demonstranten der Rothemden vorgegangen, als die Neuwahlen forderten. Jetzt ist das Land traumatisiert und erholt sich langsam von diesen Wunden, während Demonstranten unter Terrorismusvorwurf in Haft sitzen. Das Militär wird, wie bei den Massakern von 1976 oder 1992 nicht zur Rechenschaft gezogen, die Protagonisten der Gewalt befördert. Während die Opposition, die bei Neuwahlen auf einen sicheren Gewinn rechnen kann, unterdrückt wird.
Das Land stand kurz vor einer Wahl, aus der die regierende Partei voraussichtlich wieder als Sieger hervorgegangen wäre. Die regierende Partei hatte bereits in drei Wahlen eine überzeugende Mehrheit erhalten, eine Mehrheit wie sie niemals vorher in der Geschichte Thailands gesehen worden war. Aber immer größere Proteste waren in der Hauptstadt entstanden, die sich gegen Korruption wandten und behaupteten, dass der Premierminister aus dem Königreich eine Republik machen wollte. Und schließlich putschte das Militär gegen die Regierung und die Junta erklärte die Verfassung von 1997 für ungültig. Die Begründung der Vorwürfe und die ersten Demonstrationen sowie wer den Coup unterstützte, findet man in diesem Buch. Darüberhinaus Analysen, wie es zu dem Coup kommen konnte, basierend auf Arbeiten und Veröffentlichungen die bis Ende 2006 verfügbar waren.
Im Jahr 2007 wurde Thailand von einer Militärjunta regiert, die versuchte, die Erinnerung an die Thai Rak Thai und Thaksin Shinawatra auszulöschen. Die Partei wurde aufgelöst, ihre Mitglieder erhielten ein fünfjähriges Berufsverbot, und spezielle Behörden wurden eingerichtet, um Beweise gegen Thaksin zu sammeln. Politische Diskussionen über die Entscheidungen von Richtern wurden durch das „Gesetz gegen Missachtung des Gerichts“ unterdrückt, während Kritik an der Monarchie durch das Lèse Majesté-Gesetz und ähnliche Regelungen verhindert wurde. Viele Internetseiten wurden geschlossen, und die Medien wurden eingeschüchtert. Das Militärrecht, das dem Militär umfassenden Schutz bot, galt in mehr als der Hälfte des Landes und war auch Ende des Jahres in 27 Provinzen aktiv. Die demokratischste Verfassung Thailands, die „Volksverfassung“ von 1997, wurde für ungültig erklärt. Eine neue, weniger demokratische Verfassung wurde unter dem Druck eines Referendums verabschiedet, wobei die Bevölkerung mit der Drohung konfrontiert wurde, dass das Militär eine andere Verfassung wählen würde, falls diese abgelehnt würde. Werbung gegen die neue Verfassung war illegal, und sie verpflichtete den Staat, das Militär ständig mit modernen Waffensystemen auszurüsten. Zudem machte sie die Regierungsführung einer zivilen Regierung von der Zustimmung militärnaher gesellschaftlicher Gruppen abhängig. Das Oberhaus wurde zur Hälfte ernannt, was die demokratis
Eine alternative Geschichtssicht auf die ersten Monate des Jahres 2011 in Thailand. Die blutige Niederschlagung der Demonstration der Rothemden im Jahr 2010 wurde noch nicht überwunden. Das Land ist tief gespalten. Sie wollten Neuwahlen und ihre „Volksverfassung“ zurück, sie bekamen Kugeln, Verfolgung, Terrorismus-Anklagen. Wie wird sich das Land nun von diesem erneuten Massaker der Mächtigen erholen?
Die letzten Wochen der Demonstration für Wahlen und Demokratie in Thailand bis zum 19.05.2010 werden auf den 800 Seiten mit fast 300 Abbildungen und hunderten von Links chronologisch aufgearbeitet. Die Aktionen der Armee und der Demonstranten werden detailliert beschrieben und analysiert. Bis hin zum letzten großen Finale, das dem Regime in Thailand die Maske vom Gesicht riss und der Welt klar machte, dass der Coup von 2006 zu einer vollumfänglichen Diktatur geführt hat. Das Land hat nach Meinung von Mark Teufel den Scheideweg, auf dem es seit dem 19.09.2006 gewandelt war verlassen, und ist zurück in die Zeit der Diktatur geraten. Die durch die Zerschlagung der Demonstration mit Kriegswaffen und bewaffneten Fahrzeugen ausgelöste Gewalt verursachte den Tod von ca. 90 unbewaffneten Demonstranten und verletzte ca. 2000 Menschen, viele davon lebensgefährlich und viele Menschen werden ein Leben lang unter den Folgen leiden. Das Buch wirft viele Fragen auf die noch beantwortet werden müssen. Aber das Festhalten der Ereignisse ist so wichtig wie nie, denn die Regierung behauptet, dass kein einziger Demonstrant durch Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden wäre.