Die Verbindung des hochmittelalterlichen Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa (ca. 1122–1190) mit den Reformationsvorgängen erscheint zunächst schwierig und chronologisch unmöglich. Barbarossa begegnete Luther und anderen Reformatoren nie persönlich, und seine Fähigkeit zu reformtheologischen Reflexionen war im 12. Jahrhundert begrenzt. Dennoch werden in verschiedenen Streitschriften der Reformationszeit seine Person und Handlungen intensiv thematisiert. Die langwierigen Konflikte mit Papst Alexander III. führten zwischen 1159 und 1177 zu einem Papstschisma und wurden im 16. Jahrhundert als Vergleichsfolie für die Auseinandersetzungen der Reformatoren mit Rom genutzt. Diese Differenzen boten einen Resonanzboden für die deutsche Kirche und ermöglichten eine ahistorische Instrumentalisierung von Barbarossas Leben. Die Frage nach den Intentionen der Protagonisten und dem angesprochenen Publikum bleibt zentral. Die Rezeption Barbarossas wird somit zu einem spannenden Thema der Rezeptionsgeschichte, das 2017 von der Barbarossa-Stiftung in einem Symposium behandelt wurde. Die Beiträge reichen vom 16. Jahrhundert bis zum Kulturkampf des 19. Jahrhunderts, der die Barbarossabilder unter neuen politischen Bedingungen neu interpretierte. Ein Referat thematisierte zudem die heutige Rezeption Barbarossas im Stadtmarketing und das Bild des Mittelalters, das oft nicht mit der historischen Realität übereinstimmt. Der vorliegende Band versam
Klaus-Jürgen Kamprad Boeken



Historische Straßenbahnfahrt durch Altenburg
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Eine Straßenbahnfahrt durch das thüringische Altenburg war vor über 100 Jahren eine vertraute Realität, die mit dem industriellen Aufschwung und der Elektrifizierung am Ende des 19. Jahrhunderts begann. 1895 fuhren die ersten Triebwagen vom Bahnhof zum Theater und durch die historische Altstadt. Doch 1920 wurde der Betrieb eingestellt. Die Geschichte der Straßenbahn ist eng mit der Entwicklung der Elektrizität und der Stromversorgung verbunden. Für die Energie- und Wasserversorgung Altenburg (Ewa) war es naheliegend, sich mit der spannenden Geschichte der Altenburger Tram auseinanderzusetzen. Im Jahr 2012 feierte das Energieunternehmen die 100. Wiederkehr der Gründung der Altenburger Landkraftwerke AG mit einem Kundenfest auf dem Altenburger Schloss und legte damit den Grundstein für ein Projekt, das nun in einem Bildband präsentiert wird. Zahlreiche Bilddokumente aus der Zeit der Straßenbahn wurden gesammelt, oft mit breiter Unterstützung aus der Bevölkerung. Diese Dokumente ermöglichen es, die Straßenbahnfahrt durch Altenburg in kommentierter Form nachzuvollziehen und bieten einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit der Stadt und ihrer technischen Entwicklungen.
Vor 150 Jahren gründeten fortschrittliche Bürger im Altenburger Land den ersten genossenschaftlich orientierten Credit-Verein. Diese Gründung markierte den Beginn einer langen, spannenden Entwicklung der genossenschaftlichen Banken in der Region, die von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einschnitten geprägt war. Das Buch führt zurück zu den Anfängen der Volks- und Raiffeisenbanken und beleuchtet die historische Bedeutung des genossenschaftlichen Wirkens für das Altenburger Land. In den Gründungsjahren sowie während des Ersten und Zweiten Weltkriegs bewiesen die Menschen im Altenburger Land bemerkenswerten Optimismus und fanden Wege, trotz widriger Umstände zu bestehen. Der genossenschaftliche Gedanke geriet während der 40 Jahre sozialistischer Planwirtschaft in Vergessenheit, da er nicht ins politische System passte. Dennoch überlebten die Genossenschaftskassen in Altenburg und Schmölln die DDR-Zeit mit beachtlichen wirtschaftlichen Ergebnissen und konnten sich nach 1990 schnell den neuen Herausforderungen in einem veränderten Umfeld anpassen. In der VR-Bank Altenburger Land eG vereinen sich die Entwicklungen von 150 Jahren genossenschaftlichen Strebens, inspiriert von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch. Diese Geschichte weckt Hochachtung vor den Vorfahren, Stolz auf das Erreichte und Verantwortung für die Zukunft.