Der Berufseinstieg stellt Anforderungen, die in ihrer Komplexität erst Manuela Keller-Schneider in der Praxis erfahrbar werden. Tipps und Tricks reichen nicht, um die anspruchsvollen Herausforderungen an eine weitere Professionalisierung zu meistern und im Beruf anzukommen. Dieses Buch bietet in seinen theorie- und forschungsgestützten sowie erfahrungsbezogenen Zugängen und den Reflexionsimpulsen einen Fundus von Möglichkeiten, um die eigene Praxis zu bereichern und zu überdenken. Manuela Keller-Schneider ist Erziehungswissenschaftlerin, Psychologin und Supervisorin. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Primarlehrerin, einem Studium in Psychologie an der Universität Zürich, Weiterbildungen in Supervision und Organisationsberatung sowie in Kinder- und Jugendpsychologie promovierte sie an der Universität Zürich und habilitierte an der Universität Marburg. Seit vielen Jahren ist sie an der PH Zürich in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen und in der Forschung tätig.
Manuela Keller Schneider Boeken



Die Erwartungen an die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern unterliegen seit einigen Jahren einem beachtlichen Wandel, der sich als Paradigmenwechsel vom Einzelkämpferdasein zum Teammitglied beschreiben lässt. Aktuelle Befunde aus der Unterrichts- und Schuleffektivitätsforschung haben Kooperation von Lehrpersonen als Merkmal von guten Schulen identifiziert. Wie Kooperation innerhalb von Kollegien gewinnbringend gestaltet werden kann und welche individuellen und strukturellen Merkmale zu deren Differenzierung beitragen, ist bislang wenig geklärt. Die Beiträge in diesem Band beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven Facetten der Zusammenarbeit von Lehrpersonen innerhalb von Kollegien in Schulen und deren verschiedenartig institutionalisierten Formen der Kooperation. Eine Fokussierung auf Kooperation in formellen und informellen Gruppierungen unterschiedlicher Größe ist allen gemeinsam. Je spezifische Zugänge zeigen sich in den Zusammensetzungen und Aufgabenbereichen der Gruppierungen, in den Hierarchiebezügen der Kooperationspartner/innen und in der individuums- oder systembezogenen Orientierung.
Unter welchen Bedingungen gelingt der Einstieg in den Lehrberuf? Was erschwert ihn? Gibt es einen Zusammenhang mit Anzahl und Dauer von vorangegangenen Praktika? Berufs- und Fachpraktika während der Ausbildung sind zwar wichtig – die Komplexität der Berufsarbeit zeigt sich jedoch erst in der eigenverantwortlichen Berufstätigkeit. Der Berufseinstieg stellt für alle neue und individuell zu lösende Entwicklungsaufgaben, welche als Herausforderung entscheidend zur Kompetenzentwicklung beitragen – oder aber zur Überforderung führen. In dieser Studie werden die beruflichen Entwicklungsaufgaben von Berufseinsteigern analysiert, aufbauend auf Aussagen aus 40 Supervisionen und rund 300 systematisch befragter Lehrpersonen. Die Berufsanforderungen von Lehrpersonen der Berufseingangsphase lassen sich in vier Entwicklungsaufgaben beschreiben. Welche der darin enthaltenen Herausforderungen durch welche Bedingungs- und Persönlichkeitsmerkmale mitbestimmt werden, wird in dieser Studie ausführlich diskutiert.