In den Jahren 1975 bis 1979 sind Krankheit und Katastrophen allgegenwärtig. Anton Beerta, der alte Direktor, lebt nach einem Schlaganfall im Pflegeheim und ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Nicoliens Mutter leidet ebenfalls unter fortschreitender Demenz und muss in ein Pflegeheim. Ad Muller hat zwar nicht so schwerwiegende Probleme, doch seine chronischen Beschwerden wie 'müde Augen' und Fieberschübe führen dazu, dass auch er ins Krankenhaus muss, ohne dass dies die Produktivität im Büro beeinträchtigt. Die Büroangestellten kämpfen zunehmend mit der Langeweile, was sie zu einem Symposium zwingt, das jedoch völlig aus dem Ruder läuft, sowie zu einer kleinen Ausstellung für den neuen Evaluator des Ministeriums. Kaum scheinen sie alle Herausforderungen gemeistert zu haben, fordert der Fördermittelgeber Informationen über den Abschluss der seit zehn Jahren laufenden 'Bibliografie des geistlichen Lieds in den Niederlanden'. Dieses Projekt, an dem heimlich gearbeitet wurde, steht nun unter Druck, und es zeigt sich, dass die ursprüngliche Forschungsfrage falsch gestellt wurde, was die Aussicht auf eine Antwort nahezu unmöglich macht.
Johannes J. Voskuil Boeken


Als Maarten Koning eine Stelle als wissenschaftlicher Beamter in einem volkskundlichen Büro antritt, ändert sich sein Leben schlagartig. Von nun an beschäftigt er sich mit Wichtelmännchen - und mit den lieben Kollegen. Der graue Büroalltag wird aufgelockert durch ergebnislose Sitzungen, nutzlose Dienstreisen und feuchtfröhliche Kongresse. Und bei alledem versteht es Direktor Beerta meisterhaft, immer neue Projekte und Stellen zu schaffen... Was Joanne K. Rowling für England war, war J. J. Voskuil für die Niederlande: Sein monumentaler Büro-Roman löste eine wahre „Büromanie“ aus mit Fanklubs und langen Schlangen im Morgengrauen vor den Buchhandlungen. Mit seinen knappen Schreibtischdialogen, lakonischen Schilderungen von Arbeitsabläufen und einem bitterbösen Gespür für die urkomischen Aspekte des Bürolebens hat Voskuil den Nerv unserer arbeitswütigen Zeit getroffen. Während der Leser wie bei einer Soap-Opera atemlos einer Szene nach der anderen folgt, wird er unmerklich in das Leben des Maarten Koning hineingezogen. Ein Trostbuch für alle, die jeden Morgen ihren Kaffee kochen und ins Hamsterrad der Projekte und Konferenzen steigen.