Pflegende Kinder und Jugendliche sind Personen bis 18 Jahre, die regelmäßig Pflegeaufgaben für ein chronisch krankes Familienmitglied übernehmen. Diese Aufgaben reichen von Haushaltstätigkeiten bis hin zu klassischen Pflegeaufgaben, die oft mit Erwachsenenpflege verbunden sind. Die negativen Auswirkungen dieser frühen Pflege zeigen sich häufig in körperlichen, psychischen, sozialen und schulischen Belastungen. In Österreich wurde der Situation pflegender Kinder und Jugendlicher lange Zeit keine Beachtung geschenkt. Daher führte das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien im Auftrag des Sozialministeriums zwei Studien durch. Die erste Studie bietet Einblicke in die Lebenssituation dieser jungen Pflegenden und liefert eine fundierte Zahlenbasis über ihre Anzahl und soziodemographischen Merkmale. Sie beschreibt ihre Tätigkeiten, Belastungen und Unterschiede zu nicht-pflegenden Kindern. Der qualitative Teil beleuchtet die Auswirkungen früher Pflegeerfahrungen aus der Sicht ehemaliger pflegender Kinder und Jugendlicher. Die zweite Studie präsentiert ein Rahmenkonzept zur Unterstützung pflegender Kinder, Jugendlicher und ihrer Familien. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zur Unterstützung aufzuzeigen und Voraussetzungen für ein effektives Young Carers-Projekt zu definieren. Zudem dient sie als Orientierungsrahmen für Organisationen, um bedürfnisorientierte Unterstützungsmaßnahmen zu implementieren.
Martin Nagl Cupal Boeken



Der Aufenthalt eines Familienmitglieds auf der Intensivstation bedeutet eine existentielle Erfahrung f r die Familie. Anhand von drei betroffenen Familien, die in diesem Buch n her vorgestellt werden, untersucht Martin Nagl-Cupal, welche Erfahrungen Familien auf Intensivstationen machen, wie es ihnen geht und was ihnen hilft. Die Studie veranschaulicht, welche massiven Emotionen im Spiel sind, wenn Familien Angst um das Leben eines Familienmitglieds haben. Vor diesem Hintergrund entfalten sich umfangreiche Strategien, die sowohl auf den Umgang mit eigenen Emotionen abzielen, wie auf das hilfebed rftige Familienmitglied.