Die Gestaltung des mathematischen Anfangsunterrichts ist immer wieder eine Herausforderung. Gilt es doch die heterogenen Vorkenntnisse und Bedürfnisse der Kinder angemessen zu berücksichtigen und Lernumgebungen zu schaffen, die alle Kinder fördern und fordern, sowie ihnen in der Zeit des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule tragfähige Brücken zu bauen. Ein Schwerpunkt dieses Bandes liegt daher auf dem Umgang mit heterogenen Voraussetzungen und strukturellen schulpolitischen Bedingungen wie der Gestaltung des Unterrichts in Lerngruppen mit Kindern unterschiedlichen Alters. Darüber hinaus müssen curriculare Vorgaben berücksichtigt werden. Mit der Einführung der Bildungsstandards (KMK 2005) orientiert sich das Lernen im Anfangsunterricht an zentralen Leitideen der Mathematik. Die inhaltsbezogenen Kompetenzen Zahlen und Operationen, Größen und Messen, Raum und Form, Daten und Wahrscheinlichkeit sowie Muster und Strukturen und als allgemeiner, prozessbezogener Kompetenzbereich das Problemlösen bilden daher einen weiteren Schwerpunkt des vorliegenden Bandes. Neben aktuellen Befunden aus der mathematikdidaktischen Forschung werden hier Diagnoseverfahren vorgestellt sowie Impulse und konkrete Unterrichtsvorschläge entfaltet.
Miriam M. Lüken Boeken


Muster und Strukturen im mathematischen Anfangsunterricht
Grundlegung und empirische Forschung zum Struktursinn von Schulanfängern
Mit Einführung der Bildungsstandards Mathematik rückte der Inhaltsbereich ‚Muster und Strukturen‘ in den Fokus von Lehrerinnen und Lehrern und gewinnt seitdem zunehmend an Bedeutung für den Mathematikunterricht aller Schulstufen. Diffuse Begrifflichkeiten und fehlendes Wissen zu Vorläuferfertigkeiten in diesem Bereich erschweren jedoch die schulische Arbeit. In diesem Buch werden die Begriffe Muster und Struktur mit Blick auf den mathematischen Anfangsunterricht geklärt und es wird aufgezeigt, an welchen Stellen bereits Schulanfänger mit Mustern und Strukturen umgehen müssen. Eine empirische Studie erhebt die Muster- und Strukturfähigkeiten von Kindern im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule und untersucht ihren Zusammenhang mit dem weiteren Lernerfolg der Kinder. Die Studie zeigt außerdem auf, in welchen konkreten Fähigkeiten sich der Struktursinn starker und schwacher Schulanfänger unterscheidet und beschreibt schließlich Nadelöhre in der Entwicklung von Mustererkennungs- und Strukturierungsfähigkeiten.