Migration und ihre wissensgeschichtliche Bedeutung
Die Zuwanderung von Griechen ins Alte Reich wird in diesem Buch untersucht, wobei drei Migrationstypen identifiziert werden: Almosenfahrer, Studenten und Händler. Es beleuchtet ihre Interaktionen mit den Obrigkeiten und kulturellen Eliten sowie den Wissenstransfer, der zur Aufklärung über die postbyzantinischen Griechen und ihre Konfessionskultur beiträgt.
Die Utopie als politische Sprache im England des 17. Jahrhunderts
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Die Utopie wandert im England des 17. Jahrhunderts in die alltägliche politische Sprache und ist als Begriff, als Textgattung, aber auch in der politischen Kommunikation sehr präsent. Saracinos ideen- und kommunikationsgeschichtliche Studie untersucht die Verwendung der Utopie bei Autoren und Sprechakteuren, die dem Republikanismus nahestanden, nimmt aber auch die Restaurationsutopien in den Blick, die in den 1660er Jahren der Stuart-Herrschaft das Wort redeten. Neben den an Morus’ »Utopia« angelehnten utopischen Beschreibungen fiktiver Gemeinwesen untersucht Saracino Quellengattungen wie politische Reden und Flugschriften, das Newsbook sowie religiöse und naturwissenschaftliche Traktate, die für die Analyse des politischen Kommunikationsraums der Utopie in Betracht kommen.
Die Renaissance ist eine Epoche, die das Neue betont und sich rhetorisch vom Mittelalter abgrenzt. Dieser Umbruch ist unauflöslich mit dem Bildungsprogramm des Humanismus verbunden. Obwohl die Denker der Renaissance sich der Antike zuwenden, sind sie sehr innovativ. Sie knüpfen an das Alte weniger mit dem Ziel an, das Gegenwärtige zu erhalten. Vielmehr möchten sie es erneuern und reformieren. Im Mittelpunkt des interdisziplinär angelegten Bandes steht die italienische Renaissance. Der Band greift die These Jakob Burckhardts auf, dass die Renaissance an der Entstehung des modernen Staates einen wichtigen Anteil hatte. Dieser ist kein natürlich gewachsenes Gebilde, sondern ein menschliches Produkt, das im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit entstanden ist und sich im Geschichtsverlauf ständig wandelt. Die Renaissance-Utopien nehmen viele staatliche Ordnungsstrukturen und Institutionen bereits vorweg. Weitere Themen des Bandes sind die mittelalterlichen Grundlagen des Staatsdenkens der Renaissance (Dante und Marsilius), der Bürgerhumanismus (Bruni, Bracciolini u. a.), Machiavelli, seine Generation (Vettori) und die zeitgenössische Rezeption seiner Werke, sowie das Verhältnis von bildender Kunst, Literatur und Politik.
Zur Genese einer antitraditionellen Auffassung politischer Gewalt, politischer Ordnung und Herrschaftsmoral
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Es ist ein Gemeinplatz der Rezeptionsgeschichte, Machiavelli als Berater tyrannischer Herrscher oder gar als Begründer einer tyrannischen Herrschaftslehre aufzufassen. Die Besonderheit von Stefano Saracinos Ansatz besteht darin, dass er den semantischen Wandel des Begriffs ›Tyrannis‹ aus dem Zusammenhang der bisher vernachlässigten Okkurrenzen des Begriffs der Tyrannis und seiner Korrelate im Oeuvre Machiavellis erschließt und diskursgeschichtlich verortet. Das Buch analysiert die intertextuelle Beziehung zwischen dem Principe und antiken Tyrannis-Traktaten sowie Machiavellis Republikanismus und die Rolle von Gründern neuer politischer Ordnungen.