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Elisa Maria Hiemer

    Generationenkonflikt und Gedächtnistradierung
    Autobiographisches Schreiben als ästhetisches Problem
    • Autobiographisches Schreiben als ästhetisches Problem

      Jüdische Vielfalt in der polnischen und deutschen Gegenwartsliteratur

      • 212bladzijden
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      Jüdische Literatur = Holocaustliteratur? Die Rezeption von Werken jüdischer Autorinnen und Autoren scheint vom historischen Wissen um das Schicksal der früheren Generationen untrennbar, vor allem wenn der Text autobiographische Bezüge nahelegt. Zudem erfolgt seitens der Forschung in der Regel eine Einordnung der Texte in das Überlebenden-Narrativ der Schoah. Elisa-Maria Hiemers narratologisch angelegte Studie hinterfragt diese Praxis und untersucht anhand von vier Beispielen aus der polnischen (Piotr Paziński, Agata Tuszyńska) und der deutschen Literatur (Lena Gorelik, Channah Trzebiner) wie fiktionale, fiktive und abstrakte sowie authentizitätsstiftende Elemente die autobiographische Auseinandersetzung mit dem Judentum gestalten. Diese exemplarischen Positionen zum Jüdischsein werden sowohl aus der Sicht der Gattungsforschung beleuchtet als auch auf dem Hintergrund der gesellschaftlichen und literarischen Entwicklungen in beiden Ländern betrachtet. Trotz der unterschiedlichen Tendenzen in Polen und Deutschland nach 1989 zeichnen sich gemeinsame Themen in den Werken ab. Sie befassen sich nicht nur mit dem erstarkenden Antisemitismus und der Sicht der ›Enkelgeneration‹, sondern treten für ein pluralistisches Bild des Judentums ein und begeben sich auf die Suche nach individuellen zukunftsfähigen Konzepten für den Umgang und den Stellenwert des eigenen Jüdischseins.

      Autobiographisches Schreiben als ästhetisches Problem
    • Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Polen hat in den letzten Jahren an Dynamik und künstlerischer Dimension gewonnen. Während in den 1990er Jahren vor allem Zeugnisse von Holocaustüberlebenden im Fokus standen, porträtieren nun die zweite und dritte Generation diese Erlebnisse. Diese Generationen nähern sich dem Thema mit größerer Abstraktion und kritischer Reflexion. Die zeitliche und emotionale Distanz führt zu neuen Erzählstrategien und provokanten Darstellungsformen. Die Studie analysiert, wie in der polnischen Literatur des 21. Jahrhunderts das Thema Holocaust und der generationenspezifische Umgang damit behandelt wird, anhand der Werke von Piotr Paziński und Zyta Rudzka. Beide Autoren thematisieren den gegenwärtigen subtilen Antisemitismus und reflektieren den Generationenkonflikt: Die Ohnmacht der Erlebnisgeneration, die Schwierigkeiten hat, ihr Schicksal zu kommunizieren, steht der jungen Generation gegenüber, die versucht, der Vergangenheit einen Platz in ihrem Leben zu geben. Hiemers Buch ist die erste umfassende Abhandlung über die polnische Holocaustliteratur des 21. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum und richtet sich an Literaturwissenschaftler, die sich mit der jüngsten polnischen Literatur und der literarischen Aufarbeitung des Holocaust beschäftigen, ohne die Texte vom jeweiligen Entstehungskontext zu trennen.

      Generationenkonflikt und Gedächtnistradierung