„Alle reden vom Sammeln...“, so könnte man meinen – und dies in den unterschiedlichsten Kontexten. Sammeln ist sowohl eine soziale Praxis, als auch eine anthropologische Konstante, in der es um die Erzeugung von Sinn mittels demAufspüren bzw. der Konstruktion von Ordnungszusammenhängen geht. Sammeln ist aber auch eine ästhetische Handlungsdimension, die sich bereits in der frühen Kindheit ausprägt und ihren Ausgangspunkt im kindlichen Spiel hat. Es ist ein Versuch, die Welt und ihre Phänomene produktiv zu entschlüsseln. Eine Sammlung ist also ein rhizomatischer Weltentwurf, der sich durch eine experimentelle und offene Codierung von Material auszeichnet und in gesellschaftliche Verfasstheiten kommunikativ eingeschrieben wird. Gemeint sind die wilden Sammlungen der frühen Kindheit, popkulturelle Arrangements, barocke Wunderkammern, Kriterien gestützte museale Sammlungen, aber auch das selbstreflexive Lernportfolio und die wissenschaftliche Dokumentation. Das vorliegende Buch – das eine interdisziplinäre Ringvorlesung an der Universität Osnabrück aus dem Jahre 2013 dokumentiert – geht an Hand von Beiträgen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen der Frage nach, inwiefern dem Sammeln immanente Prozesse identifiziert, verstanden und für weitere Bildungskontexte nutzbar gemacht werden können. Expert_innen aus den Erziehungs-, Sozial-, Human- und Kulturwissenschaften beleuchten praxisnah und diskursiv dieses Phänomen, wodurch ein facettenreiches und anschlussfähiges Bild entsteht.
Mirja Kekeritz Boeken





Lernwerkstattarbeit als Prinzip
Möglichkeiten für Lehre und Forschung
Das vorliegende Werk „Lernwerkstatt als Prinzip – Möglichkeiten für Lehre und Forschung“ greift als dritter Band der Reihe „Lernen und Studieren in Lernwerkstätten“ die Frage nach den Möglichkeiten des Prinzips Lernwerkstattarbeit als produktivem Moment hochschuldidaktischer Entwicklungen auf. Aktuell existieren kontrovers diskutierte Bemühungen, die Ausbildung von angehenden PädagogInnen und ErziehungswissenschaftlerInnen in einen engeren Praxis- sowie Forschungszusammenhang zu stellen. Hierbei nehmen Lernwerkstätten als Hochschuleinrichtungen eine zentrale Rolle ein. Trotz diverser Formen und Grundlagen werden Hochschullernwerkstätten von einem grundlegenden Verständnis geeint: Lernwerkstattarbeit als Prinzip. In den Beiträgen dieses Bandes loten die AutorInnen das Potenzial von Lernwerkstattarbeit für Lehre und Forschung im Wissenschaftskontext facettenreich aus.
Didaktische Interaktionen im Übergang zur Grundschule
Zum Wechselspiel von Kontinuität und Neubeginn
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Mirja Kekeritz zeigt in ihrer Studie zum Kooperationssetting Lernwerkstatt auf, wie in den Interaktionen der Übergang und das Zusammentreffen zweier Institutionskulturen bearbeitet werden. Die rekonstruierten Interaktionsmuster und handlungsleitenden Orientierungen der Professionellen legen die von Kindern und Pädagogen hervorgebrachten dynamischen Balanceakte zwischen den Anforderungen des offenen Settings Lernwerkstatt, der (inter-)institutionellen Ordnung und der Peerkultur dar. Zentrale Spannungsmomente bilden die Selbstständigkeit der Kinder und der Appellcharakter des offenen Materials. Neben Fragen nach dem Verhältnis von pädagogischer Ethnografie und didaktischen Fragestellungen wird auch das Verhältnis von Subjekt und Methode, speziell im Rahmen der Videografie, erörtert.
Der gemeinsame Auftrag von elementar- und primarpädagogischen Institutionen besteht darin, die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit auf sozialer, emotionaler und kognitiver Ebene zu fördern. Dies umfasst den Erwerb von Lebenskompetenzen wie Selbstwahrnehmung und gelingende Beziehungsgestaltung. In einer kindzentrierten, ressourcenorientierten Pädagogik spielen Aspekte der Lebenszufriedenheit, wie die Pflege sozialer Verbundenheit, eine zentrale Rolle. Individuen sollen in der Lage sein, diese Aspekte selbstständig zu gestalten, wobei die Bedeutung einer ressourcengenerierenden Umgebung nicht außer Acht gelassen werden darf. Positive Emotionen wie Dankbarkeit tragen dazu bei, das eigene Leben als wertvoll zu empfinden und die Verbundenheit mit anderen Menschen zu erkennen. Die Frage, wie die Förderung einer dankbaren Haltung zur Entwicklung der Persönlichkeit und Lebenskompetenzen beiträgt, wird in diesem Themenheft untersucht. Es präsentiert Wege, die zu einem persönlichkeitsstärkenden Umfeld für Kinder führen, und sensibilisiert die Lesenden für Dankbarkeit als positive Emotion. Das Heft bietet grundlegende Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse und entwickelt darauf basierend Gedanken zu einer persönlichkeitsstärkenden Pädagogik sowie praktische Anregungen zur Förderung von Dankbarkeit im Kindesalter.
Das Buch gibt einen Einblick in die Vielfalt des Sammelns - als kulturelle Handlung, kindliches Aneignungsverfahren von Welt, museale Strategie und künstlerische Praxis. Die nähere Untersuchung kindlicher Sammlungen bildet den Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Methode des Sammelns im Textilunterricht. Hierbei werden beispielhafte Repräsentanten der künstlerischen Praxis vorgestellt, deren Strategien rahmengebende Dimensionen der Methode liefern. Weitere Schlussfolgerungen werden auch aus der Diskussion didaktischer Konzeptionen des Textilunterrichts abgeleitet. Damit verortet sich die entwickelte Methode innerhalb der Didaktik textiler Sachkultur und versteht sich als ein Beitrag zur Didaktik modernen Textilunterrichts. Letztendlich gewinnt die Methode durch die Darbietung verschiedener Unterrichtsanlässe und Vorgehensweisen Plastizität.