Ein Schlüssel zum Verständnis der Vergangenheit. In der modernen Geschichtswissenschaft bietet die Auseinandersetzung mit Regionen die Chance, jenseits der übergeordneten Zusammenhänge auf staatlicher oder globaler Ebene Einblicke in die Entwicklung kleinerer Räume und ihrer Positionierung zu aktuellen Ereignissen wie auch zu strukturellem Wandel zu erlangen. Um den aktuellen Stand und die Potentiale regionalgeschichtlicher Forschung zu verdeutlichen, versammelt der Band Beiträge, die auf der Grundlage von Fallbeispielen Quellen, Methoden, Akteure und vergleichende Perspektiven beleuchten und deren Inhalte sich zeitlich vom Mittelalter bis in die Zeitgeschichte erstrecken. Der geographische Schwerpunkt liegt auf dem nördlichen Deutschland und wird immer wieder in europäische Kontexte eingebunden.
Julian Freche Boeken






Sportlich, luxuriös, elegant, solide, zweckmäßig – die Autoindustrie kreiert für jeden Autofahrer das passende Auto. Der Kunde wird mit ausgefeilten Image- und Marketingkampagnen angesprochen, um das teure Konsumgut PKW effektiv zu bewerben. Hierzu dienen auch Plakate, die dem heutigen Betrachter zugleich die Augen für das zeitgenössische Grafikdesign öffnen. Die großen Kampagnen haben sich bis heute im kollektiven Gedächtnis festgesetzt und begegnen uns nun auf den historischen Plakaten wieder. Käfer, Golf (Volkswagen), die legendäre DS (Citroën) und andere: Die abgebildeten Modelle zählen zu den wichtigsten Meilensteinen der Automobilgeschichte. Es geht aber auch um die Einflüsse von Zeitgeist und Politik auf die Plakatwerbung. Das Buch präsentiert knapp 70 prägnante Werbeplakate aus der Nachkriegszeit rund um das Automobil aus der Sammlung des Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseums.
Die Erforschung der sozialmoralischen Milieus in Deutschland hat sich in den letzten 50 Jahren fast vollständig auf das sozialistische oder das katholische Milieu beschränkt und damit weite Teile der Bevölkerung außer Acht gelassen. Doch gab es neben diesen beiden eindeutig nachgewiesenen Milieus überhaupt weitere? Wie haben sich diese konstituiert und wer gehörte ihnen an? Diese Leitfragen werden in der vorliegenden Untersuchung anhand des Beispiels der Freien und Hansestadt Lübeck während der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1933 untersucht. Lübeck gilt als „rote Stadt“, die Existenz eines sozialistischen Milieus muss geradezu vorausgesetzt werden. Doch die Stadt hatte auch eine lange und reichhaltige konservative und liberale Tradition, das "Hanseatentum“ prägte die Stadt wie kaum eine andere und so stellt sich die Frage, ob nicht gerade in Lübeck die Voraussetzungen gegeben waren, um auch ein nationales Milieu herauszubilden. Die vergleichende Untersuchung unterschiedlicher Milieus ermöglicht es gleichzeitig, wichtige Forschungslücken in Bezug auf die Zeitgeschichte Lübecks zu schließen.
Mit dieser Darstellung der Geschichte des Dorfes Fitzbek in Holstein liegt der vierte Band der „Nordelbischen Ortsgeschichten“ vor. Der erfahrene Regionalhistoriker Julian Freche zeichnet darin auf Grundlage intensiver Archivarbeit die wesentlichen Etappen der Dorfgeschichte nach. Besonders spannend ist, dass zahlreiche Texte von Autorinnen und Autoren aus Fitzbek selbst stammen und durch authentische Einblicke die Lust auf Geschichte, Geschichten und Geschichtchen wecken. Zusammengekommen ist so eine bunte Mischung verschiedenster Themen, die die Vergangenheit des kleinen Ortes an der Stör wieder lebendig werden lassen und die historische Bedeutung seiner Geschichte aufzeigen.
Nortorf im Mittelpunkt
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Seit 1909 ist Nortorf eine Stadt. Seither entwickelte es sich zum Industriestandort, wurde für viele Menschen zur neuen Heimat und wandelte sich zum Zentrum für Verwaltung, Schulwesen und Dienstleistungen. Auf der Grundlage eingehender Archivrecherchen gehen drei Kieler Regionalhistoriker dieser wechselvollen Geschichte nach und warten mit vielen neuen Erkenntnissen auf. Julian Freche stellt die Zeit von 1909 bis zum Ende der Weimarer Republik vor. Martin Göllnitz wendet sich der Zeit des Nationalsozialismus zu und arbeitet diese dunkelste Phase in der Geschichte der Stadt auf. Matthias Jürgensen schließlich betrachtet die Nortorfer Geschichte von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart und zeichnet den Weg der Stadt zum kommunalen Unterzentrum für das Amt Nortorfer Land nach. Für alle an der Geschichte Nortorfs und darüber hinaus Interessierten wird dieses Buch mit seinem grundlegenden, verständlich geschriebenen und reich bebilderten Inhalt zu einem Muss.
Die Eingemeindungen in die Stadt Kiel (1869 - 1970)
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Die Untersuchung der Eingemeindungen Kiels hat zwei wichtige Ziele. Zum einen wird eine Gesamtübersicht aller Eingemeindungen in die Stadt erstellt. Zum anderen wird die Stadt mit anderen Teilen Deutschlands verglichen, um aufzuzeigen, ob die Entwicklung Kiels typisch war. Zuerst wird in einer Übersicht die Eingemeindungspolitik in Deutschland im Verlauf von zwei Jahrhunderten kurz dargestellt. Anschließend erfolgt erstmalig die Darstellung aller Eingemeindungen in chronologischer Reihenfolge. Die wichtigsten Quellen sind dem Stadtarchiv Kiel entnommen, anhand derer die Entscheidungsprozesse der Verwaltung und der politischen Entscheidungsträger umfassend untersucht werden. Die Arbeit stellt die These auf, dass Kiel den typischen Verlauf von Eingemeindungen in Deutschland aufweist.
Der Konflikt zwischen Kaiser und Papst prägte die Regierungszeit von Kaiser Friedrich II., insbesondere der Streit mit Papst Gregor IX., der Friedrich 1227 exkommunizierte, weil dieser ein Kreuzzugsversprechen nicht eingehalten hatte. Obwohl der Konflikt mit dem Frieden von San Germano vorübergehend gelöst wurde, schwelt er in den 1230er Jahren weiter, vor allem aufgrund der Italienpolitik des Kaisers, die den Einfluss des Papstes bedrohte. Trotz seines Kirchenbanns unterstützten viele Fürsten des Heiligen Römischen Reiches Friedrich, was ihm ermöglichte, den staufisch-welfischen Gegensatz zu überwinden, indem er das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg schuf und Otto das Kind belehnte. Nach Friedrichs zweiter Exkommunikation 1239 begannen jedoch viele Fürsten, sich von ihm zu distanzieren. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum von 1241, dem Tod Gregors, bis 1250, dem Tod Friedrichs. Anhand von Beispielen wird untersucht, warum sich bestimmte Fürsten einer der beiden Fraktionen anschlossen, welche Ziele sie verfolgten und welche Auswirkungen dies auf das Reich hatte. Diese Zeit war geprägt von einem erheblichen Wandel, der das Königtum nach dem Ende der staufischen Herrschaft schwächte. Betrachtet werden die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier sowie die weltlichen Fürsten Heinrich Raspe und Otto II. Zudem wird gezeigt, wie Städte wie Regensburg von der Spaltung zwischen Papsttreuen und Kaisertreuen betroffen waren.