Heike Hesse Boeken



Die Tierhaltung in Deutschland befindet sich im Wandel, gekennzeichnet durch wachsende Betriebsgrößen im Großtiersektor und einen abnehmenden Kontakt der Gesellschaft zu Nutztieren. Im Kleintiersektor hingegen hat sich die Rolle kleiner Haustiere vom Arbeitstier zum Begleittier, teilweise sogar als „Kind- oder Partnerersatz“, verändert. Diese Entwicklungen beeinflussen auch die Tätigkeitsfelder der Tierärzte. Während im Nutztierbereich ein Mangel an Fachkräften beklagt wird, steht der Kleintiersektor aufgrund steigender Konkurrenz unter Druck. Hierbei orientiert sich die Medizin der Nutztiere am wirtschaftlichen Wert, was den Fokus auf Bestandsbetreuung und Prävention legt. Im Gegensatz dazu richtet sich die Behandlung von Begleittieren nach ihrem ideellen Wert, was zu einer Zunahme therapeutischer und operativer Spezialisierungen führt. Zudem bringt die Globalisierung Herausforderungen durch Tiertransporte und den Handel mit tierischen Produkten mit sich. Diese Dissertation untersucht die Berufsziele und Vorstellungen von Veterinärmedizin-Studienanfängern und vergleicht sie mit der Realität, wie sie von Berufstätigen erlebt wird. Diskrepanzen könnten dazu führen, dass nicht alle Absolventen das gewünschte Tätigkeitsfeld finden, was Unzufriedenheit und vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf zur Folge haben kann. Um diese Fragen zu klären, wurden sowohl aktuelle Studienanfänger als auch Absolventen von vor etwa zehn Jahren befra