Das Kräuterlexikon von Johann Christoph Ende, entstanden um 1680, beschreibt über 200 Kräuter mit Heilhinweisen. Ein Band der Insel-Bücherei präsentiert 40 ausgewählte Kräuter mit transkribierten Texten und den einzigartigen Illustrationen der Originalausgabe aus der Staatsbibliothek Berlin.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in Deutschland Bestrebungen eines Gesamtverzeichnisses der Handschriften, die durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurden. Nach Kriegsende gingen West und Ost getrennte Wege: In der Bundesrepublik organisierte die Deutsche Forschungsgemeinschaft die dezentrale ausführliche Katalogisierung der einzelnen Sammlungen. In der DDR wurde ein zentrales Inventar (ZIH) der mittelalterlichen Handschriften erarbeitet, auf dessen Grundlage später ausführliche Kataloge entstehen sollten. Im Handschriftencensus werden die von 1972 bis 1991 erarbeiteten ZIH-Kurzbeschreibungen aus ausgewählten Sammlungen der neuen Bundesländer vorgelegt, insgesamt 34 Institutionen mit einem Gesamtbestand von fast 5000 Handschriften. Im Mittelpunkt stehen die kleineren, oft nahezu unbekannten und weniger leicht zugänglichen Sammlungen. Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden liturgische, theologische und juristische Texte, daneben wichtige grammatische, philosophische, fachwissenschaftliche Textzeugnisse und Zeugen aus dem klassischen Altertum.
Herstellung, Form, Ausstattung und Verbreitung in der westlichen Reichshälfte des Imperium Romanum
280bladzijden
10 uur lezen
In der modernen Forschung wird die Spätantike als eigenständige historische Epoche betrachtet, geprägt von römischen Traditionen und einer gewissen Stetigkeit. Diese Untersuchung zielt darauf ab, den eigenständigen Charakter des Buchwesens in dieser Zeit nachzuweisen. Im Fokus stehen die materielle Beschaffenheit, Herstellung und Verbreitung von Büchern. Es werden Fragen erörtert, wie politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen das Buchwesen beeinflussen und ob diese Veränderungen in zeitgenössischen Quellen erkennbar sind. Zudem wird untersucht, ob Unterschiede zwischen antiker und mittelalterlicher Buchherstellung nachweisbar sind und welche Rolle Produzenten spielen.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Codex neue Gestaltungsmöglichkeiten bot und in der Spätantike eine neue Herstellungsweise in klösterlichen Skriptorien entstand. Die römische Oberschicht fand sich in gelehrten Gemeinschaften zusammen, um das schriftliche Erbe zu bewahren, während christliche Gemeinschaften Regeln für die Buchherstellung entwickelten. Klöster mit gut ausgebildetem Personal entstanden, und das Christentum, eine Buchreligion, verlieh dem Buch eine besondere Wertschätzung. Höhere Verwaltungsinstitutionen boten der römischen Oberschicht Alternativen zu verlorenen Ämtern, und der römische Bildungsgedanke fand seinen Weg in die christlichen Institutionen. Das Buch als Träger von Bildung und Glauben fand fruchtbaren Boden und konnt