Kritik und Rekonstruktion aus gendertheoretischer Perspektive
Die »Leib Christi«-Metapher ist in ihrer Relevanz für Christologie, Ekklesiologie und Sakramententheologie eine Schlüsselkategorie. Zugleich besitzt sie eine legitimierende Funktion insbesondere im Blick auf das traditionelle katholische Amts- und Kirchenverständnis. Saskia Wendel nimmt eine kritische Relektüre dieser Funktion sowie der Genese und Bestimmung der »Leib Christi«-Metapher und der damit verknüpften sozialen Konstruktionen des individuellen Körpers Jesu aus gendertheoretischer Perspektive vor. Sie lotet theologische Alternativvorschläge zu einem universal verstandenen Leib Christi kritisch aus und skizziert ein eigenes Modell einer »gendersensiblen« Theologie.
Grundzüge eines libertarischen Verständnisses von Glauben und Offenbarung
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"Die Freiheit des Glaubens wird kontrovers diskutiert: Warnen die einen vor einem 'Zuviel' an Freiheit, votieren die anderen dafür, den Glauben an das Freiheitsprinzip zu koppeln. Hinzu kommt ein Ringen um das Freiheitsverständnis: Ist Freiheit grundsätzlich bedingt, oder ist sie in ihrem Ursprung unbedingt? Ist sie gleichbedeutend mit Autonomie, oder bedeutet sie auch die Möglichkeit zur Teilhabe und das Vermögen, etwas Neues hervorzubringen? Schließt Freiheit Souveränität mit ein oder nicht? Saskia Wendel plädiert für ein Verständnis des Glaubens, dem das Freiheitsprinzip sowohl als 'Freiheit wovon' als auch als 'Freiheit wozu' unauflöslich eingeschrieben ist, verbunden mit der Aufforderung, der Freiheit im konkreten Glaubensvollzug Raum zu geben, statt sich vor ihr zu fürchten."-- Back cover
Praktische Metaphysik als Denkform rationaler Theologie
Theologie und Metaphysik stehen in einem Spannungsverhaltnis. Der Wiederbelebung eines starken metaphysischen Denkens steht ein nachmetaphysisches Denken entgegen. Wendel und Breul unternehmen einen Vermittlungsversuch und formulieren eine Metaphysik nach Kant als Leitparadigma der Theologie, gerade weil die Metaphysik fur eine rationale Begrundung des Glaubens unverzichtbar ist. Resultat ist eine an die Moderne anschlussfahige praktische Begrundung religioser Hoffnung.
Die Leib-Christi-Metaphorik ist in Christologie und Ekklesiologie besonders wirkmächtig – bis heute. Das zeigt sich an den einflussreichen Körperbildern und vielschichtigen Konstruktionen von Geschlecht, die mit dem »Leib Christi« verbunden werden. Die Rede vom »Leib Christi« ist nicht »unschuldig«, denn durch sie werden auch Vorstellungen von Körperlichkeit und Geschlecht in der Theologie verankert und legitimiert. Expert(inn)en aus den USA, Großbritannien und Deutschland gehen den Funktionen und Implikationen der Leib-Christi-Metapher nach, und sie sensibilisieren dafür, sowohl die Potenziale als auch die Probleme der Leib Christi-Metaphorik wahrzunehmen. In den christlich-theologischen und religionswissenschaftlichen Analysen, u. a. der Theologien Karl Rahners, Joseph Ratzingers, Hans Urs von Balthasars und Jon Sobrinos, wird gefragt, wie tragfähig die Leib-Christi-Metapher heute noch sein kann.
- Subjektphilosophie und Selbstbewusstseinstheorie, - Cyberphilosophie und Medientheorie, - Letztbegründungsfragen und Glaube-Vernunft-Verhältnisse, - Monismus, Pantheismus und PanentheismusMit diesen Stichworten sind die herausragenden Themenfelder aufgerufen, denen Klaus Müller durch markante Positionen und Denkvorstöße seinen Stempel aufgeprägt hat. Im besten Sinne „streitlustig“, stellen die Autorinnen und Autoren diese Positionen auf den Prüfstand, führen sie kritisch weiter, hinterfragen oder modifizieren sie. Die AuseinanderSetzung mit dem Œuvre Klaus Müllers führt mitten hinein in die systematisch-theologischen Gegenwartsdebatten.
Demokratische Identität - ein Gebilde, das aus der Erfahrung des Politischen, aus Empörung und Protest erwächst. »Wir sind das Volk!« - »Wir sind ein Volk!«. Diese Ausrufe der Revolutionsjahre 1989/90 hallen bis heute nach. Sie markieren die Spannung demokratischer Identität: das Hin- und Hergerissensein zwischen dem Ruf nach Partizipation und dem Drang nach Gemeinschaft. Demokratische Identität erscheint als ein Gebilde, das aus der Erfahrung des Politischen, aus Empörung und Protest erwächst. Es kristallisiert sich in demokratischen Lebensformen aus, die stets prekär und fragil bleiben. Die philosophischen Essays in diesem Buch ringen nicht nur mit der Frage, was Demokratie sein soll, sondern auch damit, was demokratische Identität ist und wie sie entsteht. Dabei geht es immer auch um Fragen nach Überzeugungen, die für eine demokratische Identität leitend sind, und nach den Bedingungen der Möglichkeit demokratischer Identität, nach biographischen, sozialen und politischen Prozessen, die die Teilhabe an der Gestaltung des Zusammenlebens möglich machen.
Die feministische Ethik hat die Ethikdiskussion als Ganzes maßgeblich geprägt und weitergebracht. Darüber hinaus stellt sie das bislang profilierteste und am häufigsten diskutierte Themenfeld feministischer Philosophie dar. Zahlreiche kontroverse Debatten innerhalb der feministischen Theorie wurden und werden gerade im Bereich der Ethik geführt, so z. B. die Diskussion um Gleichheit oder Differenz der Geschlechter, um die Existenz einer „weiblichen Moral“, um die Universalität oder aber Kontextabhängigkeit der Begründung ethischer Urteile. Saskia Wendel stellt die Positionen der bekannten internationalen wie auch der führenden deutschen Theoretikerinnen vor: Dazu gehören u. a. Martha C. Nussbaum, Seyla Benhabib, Carol Gilligan, Luce Irigaray, Judith Butler, Lorraine Code, Herta Nagl-Docekal, Herlinde Pauer-Studer, Gertrud Nunner-Winkler, Andrea Maihofer.
Ansätze Deutscher Mystik als subjekttheoretische Herausforderung
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Subjektphilosophische Konzeptionen rücken nach einer Phase der Dominanz subjektkritischer Philosophien wieder verstärkt in das Zentrum des philosophischen und theologischen Diskurses. Die vorliegende Arbeit sucht den Subjektgedanken unter der Maßgabe der Subjektkritik des 20. Jahrhunderts zu reformulieren und dabei jene Faktoren in das Verständnis von Subjektivität einzuschreiben, die in traditionellen Formulierungen des Subjektgedankens marginalisiert oder gar explizit ausgeschlossen worden sind: Affektivität, Leiblichkeit, Geschichtlichkeit und vor allem die Anerkennung der Eigenständigkeit und Unverfügbarkeit des Anderen. Leitlinie dieses Unternehmens sind Traditionen der Deutschen Mystik des Mittelalters, lassen sich doch, so die These der Autorin, in der Mystik Wurzeln des in der Neuzeit weiter entfalteten Subjektgedankens entdecken. Ausgehend von diesen Traditionen werden Grundzüge eines Verständnisses von Subjektivität skizziert, in dessen Zentrum die Formulierung eines Subjektbegriffs am „Leitfaden des Leibes“ steht. „Ohne Zweifel leiste die Verfasserin damit einen sehr durchreflektierten spekulativ anspruchsvollen Beitrag zur Frage der Möglichkeit eine subjekttheoretisch anSetzende Fundamentaltheologie, der zugleich umfassend kenntnisreich und damit höchst informativ die aktuelle Diskussion nicht einfach vorausSetzt, sondern als virtuellen Gesprächspartner enthält und kritisch aufgreift. Ein wesentliches Verdienst dieser Arbeit dürfte darin zu sehen sein, dass sie in der Tat einlöst, was als Programm in der Einleitung vorgestellt wird, nämlich die moderne Subjektphilosophie durch dei Dimension des Affektiven und Leiblichen aufzufüllen und zu bereichern.“ Theologie Revue Nr. 4