Der demografische Wandel in Deutschland, insbesondere im ländlichen Raum, führt zu einem signifikanten Bevölkerungsrückgang und hat große Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Leerstand und Verfall von Immobilien sind zunehmend problematisch, was auch den Wert umliegender, bewohnter Immobilien mindert. Diese Entwicklungen werden bei der Immobilienwertermittlung oft nicht ausreichend berücksichtigt. Sachverständige sind gefordert, die Auswirkungen des demografischen Wandels zu prüfen und in die Wertfindung einfließen zu lassen, wie es die Immobilienwertermittlungsverordnung vom 19. Mai 2010 vorschreibt. Diese Verordnung verpflichtet Gutachter, die Einflüsse des demografischen Wandels angemessen zu berücksichtigen, gibt jedoch keine konkreten Anweisungen zur Umsetzung. Um diese Lücke zu schließen, haben die Autoren eine Methodik entwickelt, die es Sachverständigen ermöglicht, eine systematische Analyse der demografischen Gegebenheiten am Standort durchzuführen und diese nachvollziehbar im Gutachten zu würdigen. Dabei werden leicht zugängliche statistische Daten aus verlässlichen Quellen verwendet. Diese praxisbewährte Methodik bietet nicht nur Gutachtern, sondern auch Banken und kommunalen Verantwortlichen wertvolle Antworten im Kontext des demografischen Wandels. Zudem können Kommunen mit diesem Werk eine eigene Bestandsaufnahme durchführen, um fundierte Entscheidungsgrundlagen für städtebauliche Maßnahmen zu schaffen.
Lothar Scharold Boeken
