Der Katalog zur Ausstellung „Das Reichsarbeitsministerium 1933-1945: Beamte im Nationalsozialismus“ zeigt, in welchem Ausmaß das bisher meist als einflusslos dargestellte Reichsarbeitsministerium die nationalsozialistische Diktatur stütze. Es beteiligte sich an der Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen und wirkte maßgeblich an der Organisation des Zwangsarbeitereinsatzes mit. Welche Auswirkungen die Arbeits- und Sozialpolitik auf die Menschen im Deutschen Reich, aber auch in den deutsch besetzten Gebieten hatte, machen Fallbeispiele deutlich. Durch die Darstellung einzelner Biografien von Beamten des Reichsarbeitsministeriums wird deren Handlungsspielraum in der NS-Zeit ersichtlich.
Swantje Greve Boeken



Das "System Sauckel"
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Werner Finck und die "Katakombe"
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Werner Finck (1902–1978) war 1929 Mitbegründer des Berliner Kabaretts „Katakombe“. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet der Conférencier aufgrund seiner doppeldeutigen politischen Anspielungen ins Visier der Gestapo. Überwachung des Kabaretts, Schließung der „Katakombe“, die Inhaftierung Fincks im „Hausgefängnis“ der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße 8 und die Überstellung ins KZ Esterwegen folgten. Nach seiner Entlassung und einem einjährigen Berufsverbot trat Finck ab 1936 im Berliner „Kabarett der Komiker“ auf, bevor 1939 mit dem Ausschluss aus der Reichskulturkammer das endgültige Berufsverbot erfolgte. Um einer weiteren Verfolgung durch die Gestapo zu entgehen, meldete Finck sich freiwillig zur Wehrmacht. Dieser Band beschreibt Werner Fincks Leben zwischen 1933 und 1945 und zeigt die Verfolgung des Kabarettisten durch verschiedene nationalsozialistische Behörden und Institutionen. An seinem Schicksal wird deutlich, wie der nationalsozialistische Machtapparat gegen regimekritische Künstler vorging.