Der Band stellt eine breite Auswahl an klassischen Werken der Kritischen Kriminologie vor, diskutiert ihre Relevanz und die Anschlussfähigkeit neuer theoretischer Entwicklungen und empirischer Befunde. Kriminalität ist das Ergebnis sozialer Zuschreibungs- und Bewertungsprozesse durch Instanzen sozialer Kontrolle. Auf dieser Erkenntnis gründet die interaktionistisch orientierte Kriminologie, die ihre Blütezeit in den 1960er und 1970er Jahren hatte. Um die anhaltende Aktualität jener meist als ›kritisch‹ bezeichneten Perspektive aufzuzeigen, wird in diesem Buch eine breite Auswahl an klassischen Werken der Kritischen Kriminologie inhaltlich vorgestellt sowie ihre Relevanz für die Disziplin diskutiert und die Anschlussfähigkeit neuer theoretischer Entwicklungen und empirischer Befunde dargelegt.
Christina Schlepper Boeken


Strafgesetzgebung in der Spätmoderne
Eine empirische Analyse legislativer Punitivität
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Christina Schlepper beschäftigt sich mit den Zielen und Leitprinzipien, denen die Strafgesetzgebung der Spätmoderne folgt und die den gegenwärtigen kriminalpolitischen Kurs prägen. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, dass sich in Deutschland nicht dieselben Entwicklungen vollziehen wie etwa in den USA und Großbritannien, zeigt die empirische Analyse der Begründungen von Strafrechtsänderungsgesetzen deutliche Anzeichen einer punitiven Wende. Die Punitivierung schlägt sich zum einen in einer deutlichen Expansion des Strafrechts nieder, welche sich in zahlreichen Neukriminalisierungen, Tatbestandserweiterungen und Strafverschärfungen ausdrückt. Zum anderen orientiert sich auch die Strafgesetzgebung hierzulande zunehmend am Schutz der Bevölkerung, Opferinteressen und bedient sich einer Bekämpfungsrhetorik und Politik der Abschreckung, während das Resozialisierungsideal kein durchgängiges und vorrangiges Ziel des Strafrechts darstellt.