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Bookbot

Marianna Leonova

    Wandel der Sinngenese in der russischen Literatur von der Romantik bis zur Postmoderne
    Andrej Bitovs „Uletajuščij Monachov“ als postmoderner Roman
    • 2015

      Was ist ein postmoderner Roman? Diese Abhandlung untersucht die Frage am Beispiel von Andrej Bitovs „Uletajušcij Monachov“. Der Roman, erstmals 1990 veröffentlicht, hat eine lange Entstehungsgeschichte: 30 Jahre vergingen zwischen dem ersten Entwurf und der Veröffentlichung. Aufgrund strenger Zensur musste der Autor jedes Kapitel als eigenständige Erzählung veröffentlichen, was das geringe Interesse am gesamten Werk zur Folge hatte. Die Selbstständigkeit der Kapitel und ihre Entstehungsgeschichte erwecken den Eindruck eines Erzählzyklus. Die freie Umbenennung der Teile, die unabhängig voneinander verlaufenden Handlungen, die scheinbar identischen, aber unterschiedlichen Protagonisten sowie das Fehlen einer kontinuierlichen Handlung und die unzusammenhängenden Zeiträume und Schauplätze stützen diese Sichtweise. Bei genauerer Betrachtung der „Erzählungen“ finden sich jedoch zahlreiche Verbindungen, die die Teile verknüpfen und den Roman als Einheit erscheinen lassen. Durch die Analyse von Motiven, Themen und Situationen zeigt sich die Spiralstruktur des Romans. Diese Struktur vertieft das Verständnis des Lesers über Protagonisten, Zeiträume und Schauplätze. Der Roman entwickelt sich spiralförmig, ähnlich dem Leben, und fordert den Leser aktiv heraus, indem er Lücken in den Angaben schafft, die es ihm ermöglichen, sein Wissen ständig zu vervollständigen und seine Vermutungen zu korrigieren.

      Andrej Bitovs „Uletajuščij Monachov“ als postmoderner Roman
    • 2014

      Die Frage nach der literarischen Epoche und ihren Grenzen bleibt in der Literaturwissenschaft umstritten. Trotz gewisser Einigungen über Epochennamen ist eine endgültige Antwort nicht möglich. Werke an Epochengrenzen zeigen oft Stilmerkmale einer Epoche, während sie konzeptionell zur anderen gehören. Dies wirft die Frage auf, ob Typologien nicht bloße Konstruktionen sind, die aus unserem Bedürfnis nach Ordnung resultieren. Es wäre naiv zu glauben, dass wir die Epochenbildung oder deren Übergänge kontrollieren könnten. Dennoch organisiert sich das Chaos kultureller Erscheinungen selbst und bildet eine Ordnung, die analysierbar ist. Mit dem Modell der strukturellen Typologie wird versucht, diese Ordnung mithilfe von Begriffen aus der Chaostheorie zu beschreiben. Fünf Epochen werden anhand ausgewählter Texte untersucht, darunter Werke, die als „typisch“ gelten, wie Pelevins Capaev i Pustota oder Belyjs Peterburg, sowie solche, die als „Problemfälle“ in Bezug auf ihre Epochenzugehörigkeit betrachtet werden, wie Lermontovs Geroj našego vremeni oder Dostojevskijs Idiot. Diese Auswahl soll verdeutlichen, dass die Zuordnung eines Werkes zu einer Epoche anhand seiner Struktur nicht nur möglich, sondern auch eindeutig ist.

      Wandel der Sinngenese in der russischen Literatur von der Romantik bis zur Postmoderne