Im Mittelpunkt dieses Buches stehen die Ereignisse des Gutes Anrode, das seit 1927 eine bedeutende Rolle spielt. Der Ort ist Namensgeber der 1997 gegründeten Gemeinde Anrode, zu der fünf Ortsteile gehören. Ursprünglich ein Zisterzienserinnenkloster, wurde Anrode um 1260 gegründet und bis 1810 betrieben. Die Klosterfrauen stammten aus dem 1254 aufgelösten Kloster Breitenbich. Die Klosterzeit wird kurz behandelt, während die Ereignisse seit 1927 ausführlicher dargestellt werden. In diesem Jahr erwarb der Landkreis Mühlhausen unter Landrat Reinhold Pabst das Gut Anrode für 632.000 RM von der Familie Wiersdorff, die es 1886 von der Familie von Wedemeyer gekauft hatte. Diese besaß das Kloster seit 1811. In den frühen 1930er Jahren wurde ein Flachswerk in den ehemaligen Klostergebäuden errichtet, das bis 1958 bestand. Danach zog ein Betriebsteil der Fa. Sponeta ein, während landwirtschaftliche Teile in das „Volkseigene Gut Anrode" überführt wurden. Mit dem Ende der DDR endete die wirtschaftliche Nutzung. Um dem Verfall entgegenzuwirken, kaufte die Gemeinde Bickenriede 1993 große Teile der Klosteranlage. Heute ist Anrode ein eingetragenes Kulturdenkmal, und umfangreiche Sanierungsarbeiten wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen durchgeführt.
Matthias Stude Boeken
