Menschen im Autismus-Spektrum als Künstler? Mit dem Projekt akku e. V. – Autismus, Kunst und Kultur, betrat Autismus Deutschland e. V. Neuland. Die Ausstellung Ich sehe was, was du nicht siehst, präsentierte erstmalig bundesweit die Werke von Künstlerinnen und Künstlern im Autismus-Spektrum in der Documenta-Halle in Kassel. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Ausdrucksweise dieser Menschen zu sensibilisieren und Denkanstöße zur Existenz einer Kunst und Kultur von ihnen zu geben. Dies korrigiert die einseitig defizitäre Sicht auf sie. Kunst und Autismus-Spektrum sind in verschiedenen Forschungen von Relevanz. Psychologen erkunden, wie Wahrnehmungsveränderungen und eigene kognitive Informationsverarbeitungsweisen zu einzigartigen Fähigkeiten führen können. Die kunstwissenschaftliche Perspektive untersucht, wie die Werke auf Betrachter wirken. Künstlerische Arbeit mit Menschen im Autismus-Spektrum bietet vielfältige Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Lebensqualität. Die Autorin hat an mehreren Kunstprojekten teilgenommen und Londoner Künstler im Autismus-Spektrum befragt. Ziel ist es, einen theoretisch fundierten und alltagstauglichen Ansatz für die soziale Arbeit zu entwickeln, um die Kunst von Menschen im Autismus-Spektrum in sozialen Einrichtungen stärker zu fördern.
Sarah Flade Boeken
