Der Politikwissenschaftler und ehemalige bayerische Kultusminister Hans Maier hat ein historisch profundes, theologisch gebildetes, literarisch und musikalisch hochsensibles, politisch reifes Werk erschaffen, mit dem er sich in die Ideengeschichte der Bundesrepublik eingeschrieben hat. Der Sammelband enthält erstmals Beiträge von namhaften Wissenschaftlern und Politikern über das vielschichtige Werk und das vielfältige Wirken des katholischen Gelehrtenpolitikers Hans Maier. Im Einzelnen werden thematisiert und gewürdigt seine Sicht auf die deutsche Geschichte und die Traditionen des politischen Denkens sowie seine Kritik der politischen Sprache, der politischen Theologie, des Totalitarismus und der politischen Religionen. Der Band nimmt zudem Hans Maiers Beiträge über den Katholizismus und die Moderne, seine Schriften zur Literatur und Musik und schließlich auch seinen Einfluss als Lehrer, öffentlicher Intellektueller und Politiker in den Blick.
Ahmet Cavuldak Boeken





Der Band portratiert den Politikwissenschaftler, Historiker und offentlichen Intellektuellen Peter Graf Kielmansegg als Mensch und Gelehrten und rundet dessen bisheriges Oeuvre ab. Im Mittelpunkt steht ein umfangreiches, sehr personliches Gesprach mit dem Autor uber sein Leben und Werk, erganzt um teils unveroffentlichte Texte unterschiedlicher Gattungen aus vier Jahrzehnten: Von seinen ideengeschichtlichen Aufsatzen zu den Federalist Papers, Tocquevilles Demokratietheorie, Kants Friedenschrift, Hannah Arendts Revolutionsbuch und zum Einfluss des europaischen politischen Denkens in der Welt uber Portratskizzen zu Kielmanseggs Weggefahrten Eugen Kogon, Wilhelm Hennis und Dolf Sternberger bis hin zu einem Essay uber die Sprache der Sozialwissenschaften und einer Auswahl seiner offentlichen Stellungnahmen zu aktuellen Fragen und Problemen der Demokratie. Zwischen dem Gesprach und den Essays werden diverse Bezuge hergestellt, sodass in der Zusammenschau ein vielstimmiges Konzert entsteht.
Der Islam zählt heute zu den größten Herausforderungen für den demokratischen Rechtsstaat. Außenpolitisch stehen die Transformationsprozesse in der arabischen Welt, innenpolitisch die Integration muslimischer Migranten im Fokus. Die Angst vor einer fundamentalistischen Unterwanderung der Demokratie sowie die oft schwer zu ziehende Grenze zwischen Islam und Islamismus sorgen in der Öffentlichkeit für Verunsicherung. Nur selten wird der Islam als demokratieaffiner Faktor wahrgenommen. Der Band legt in diesem schwierigen Forschungsfeld fundierte und differenzierte Expertisen vor. Er reflektiert die Komplexität des Verhältnisses von Demokratie und Islam, taxiert Chancen und Risiken und gleicht vorhandene Befunde ab. Dabei wird geprüft, welchen Beitrag islamische Demokratievorstellungen in der Debatte leisten und ob die westlichen Gesellschaften ihrerseits zur Neubestimmung der Beziehung zwischen Politik und Religion gezwungen sind.
Die Grammatik der Demokratie
Das Staatsverständnis von Peter Graf Kielmansegg
Peter Graf Kielmansegg ist einer der bedeutendsten Analytiker der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Sammelband wird Graf Kielmanseggs „Grammatik der Demokratie“ von namhaften Politikwissenschaftlern, Historikern und Soziologen erstmals erschlossen und kritisch gewürdigt. Das demokratietheoretische Werk Graf Kielmanseggs, das im Grenzgebiet der Geschichts- und Politikwissenschaft angesiedelt ist und ungeachtet seiner vielen Schichten und Fäden eine beeindruckende Konsistenz aufweist, enthält nicht nur viele Anregungen, die produktiv aufgearbeitet werden können; auch die Form, der Stil und die Herangehensweise Graf Kielmanseggs könnten die Politik- und Geschichtswissenschaft hierzulande inspirieren. Die Beiträge des Bandes führen exemplarisch vor Augen, wie das Gespräch mit dem Werk Graf Kielmanseggs aussehen und gelingen könnte. Mit Beiträgen von Ahmet Cavuldak, Herfried Münkler, Jürgen Kocka, Edgar Wolfrum, Eckhard Jesse, Frank Decker, Hartmut Rosa, Tine Stein, Hans Vorländer, Marcus Höreth, Birgit Enzmann, Philipp Erbentraut, Oliver Hidalgo, Uwe Backes, Vincent August, Felix Wassermann, Sandra Wirth, Ellen Thümmler
Gemeinwohl und Seelenheil
Die Legitimität der Trennung von Religion und Politik in der Demokratie
Das Prinzip der Trennung von Religion und Politik, das längst als Standardantwort auf die Frage nach der Legitimität der religionspolitischen Ordnung im demokratischen Verfassungsstaat gilt, wird in dieser Studie einer kritischen Überprüfung unterzogen. Ahmet Cavuldak rekonstruiert die Entstehungsgeschichte der religionspolitischen Ordnungen Frankreichs, der USA und Deutschlands entlang der wichtigsten Schwellenepochen und Aushandlungsprozesse. Anhand der Werke von Jean-Jacques Rousseau, Alexis de Tocqueville und Jürgen Habermas stellt er drei »exemplarische« Antworten auf die Frage nach dem rechten Verhältnis von Religion und Politik in der Demokratie vor. Diese ideengeschichtliche Auseinandersetzung mündet in eine systematische Diskussion der zur Rechtfertigung der Trennung von Religion und Politik genannten Gründe. Schließlich wird die Frage aufgeworfen, ob - und wenn ja, inwiefern - die religionspolitischen Lernprozesse des europäischen, lateinchristlich geprägten Erfahrungsraumes auf andere Regionen und Religionen der Welt übertragen werden können.