Monika Rinck Boeken






Stefan Rinck
Stones, Gods, Humans, Animals
Die »Edition Poeticon« ist ein Forum für poetologische Reflexionen, eine Reihe zum Nach-, Um- und Weiterdenken. In der Lyrik eröffnen sich Erfahrungsmöglichkeiten eigener Art. Wie hängen sie mit den Begriffen zusammen, die unsere Diskurse bestimmen und unsere Lebenswelt prägen? Politik, Tradition, Liebe, Gewalt, Geschichte, Wissenschaft, Geschlecht, Tier, Musik, Gedächtnis, Natur oder Gesellschaft: Dies sind nur einige der Begriffe, die unser Weltverständnis leiten – und deren Bedeutungsumfang Lyrik austrägt, abbaut, erkundet und aufbricht. Sie werden als Themen und kulturelle Hintergründe, als Wirkungsfelder und Formquellen von zeitgenössischer Lyrik in der »Edition Poeticon« kritisch in den Blick genommen. Die Bände in offener Fadenknotenheftung versammeln Essays von Dichter_innen, die sich poetologisch auf die zeitgenössische Lyrik und jeweils ein Thema fokussieren. Mit der Zeit wird so ein Katalog an theoretischen Texten zu wichtigen Begriffen in poetischer Annäherung entstehen. Die »Edition Poeticon« wird herausgegeben von Asmus Trautsch und dem Verlagshaus Berlin.
Was passiert, wenn Leute etwas zusammen machen Was wre das, was nur in der Gruppe gelingen kann Und was hat Glck mit timing zu tun Monika Rincks Versuch einer heutigen ducation sentimentale spinnt so poetisch wie reflektiert die romantische Idee des unendlichen Gesprchs weiter und fragt nach der mglichen Wendung zum auf etwas, auf den und die Anderen zu.
Im ursprünglichen Wortsinn des Protokolls gibt es einen klebrigen Kern: ein zusammengeleimtes Buch, das einer Niederschrift vorgeleimte Blätter enthält, mit Chronologie und Angaben zum Verfasser. Dieses steht am Anfang, wird aber zuletzt eingeklebt, was eine Tendenz zum Hohn impliziert – in all seiner Nachträglichkeit. Es gibt die Klebrigkeit der inneren Fixierung, die zum ständigen Nachdenken anregt, und den unvergesslichen Honig, der an unachtsame Momente erinnert. Auch dies kann als Protokoll gesehen werden. Der Körper fungiert als Protokoll unseres Lebens, während der Honig über den Bienenflug und die erreichbaren Blüten Auskunft gibt. Die Honigprotokolle sind nahezu quadratisch und verfugt wie Kacheln, die ein Raster bilden und ihre Ordnung offenbaren. Etwas ist passiert – das Gedicht gibt Auskunft und bittet um Deutung, behandelt eine längst vergessene Süße. Es berichtet von Sinnen, Affekten und Ängsten, die in die Zukunft gingen. Das Protokoll wendet sich an Konzepte, die es nicht abstreifen kann: kollektive Erfahrungen, protokolliert von Einzelnen. Die Arbeitsteilung erfolgt über Reizschwellen, die aus Vielfachpaarungen resultieren und eine breite Empfindlichkeit garantieren. Dichter sprechen nicht durch Kunst, sondern als Begeisterte und Besessene. Sie bringen Gesänge aus honigströmenden Quellen, wie Bienen umherfliegend. Doch am Ende wird nur noch für die beste Höhle getanzt.
Verzückte Distanzen
Gedichte
'Wenn die Dichterin Monika Rinck den Bewusstseinsraum des Poetischen öffnet, dann geht es meist um eine Neugruppierung unterschiedlichster Reflexions- und Assoziationskräfte, um die Integration disparatester Gedanken und Bilder in eine mobile Form … In ihrer literarischen Arbeit verwickelt sie sich bewußt in ein Spannungsverhältnis von medientechnischen, philosophischen und lyrischen Inspirationen, in dem stets neue, überraschende Lösungen gefunden werden müssen.' Michael Braun, 'Sprache im technischen Zeitalter'
zum fernbleiben der umarmung. Gedichte
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Monika Rincks 'zum fernbleiben der umarmung' zeigt die Gleichwertigkeit von Assoziation und Gedankenschärfe in poetischer Präzision. Ihre Gedichte kombinieren sprachliches Raffinement mit Humor und hinterfragen tiefgründig Themen wie den Sinn des Horizonts und die Beziehung zu Tieren. Sie integriert vielfältige Gedanken und Bilder in eine dynamische Form.
Ah, das Love-Ding!
Ein Essay
Was passiert, wenn Leute etwas zusammen machen? Was wäre das, was nur in der Gruppe gelingen kann? Und was hat Glück mit timing zu tun? Monika Rincks Versuch einer heutigen »éducation sentimentale« spinnt so poetisch wie reflektiert die romantische Idee des unendlichen Gesprächs weiter und fragt nach der möglichen Wendung zum Glückenden: auf etwas, auf den und die Anderen zu.
Risiko und Idiotie
Streitschriften
In ihren Streitschriften „Risiko und Idiotie“ erklärt Monika Rinck die Debatten der letzten sieben Jahre für beendet. Sie waren idiotisch und riskant. Das Kirmespony, das jahrelang Nacht für Nacht alles noch einmal durchgemacht hat, ist losgeschirrt. Der Sonntag des Metaphernmenschen dämmert, die Trommel rollt ins Bergwerk zurück. Erfahren Sie, warum Sie wirklich unglücklich sind und woran diese Gesellschaft eigentlich krankt. Lesen Sie Witze, die so unfassbar gut sind, dass der Verlag dazu rät, bei der Lektüre einen Helm zu tragen. Wenn das Salz dumm wird, womit werden wir es salzen? Lesen Sie „Risiko und Idiotie“; nach der Lektüre werden Sie klüger sein, Sie werden schöner sein, sich ausgefallener kleiden, besser schlafen, interessanter träumen und Türen sehen, wo vorher keine waren.
Die Erzählung thematisiert das eindringliche Bedürfnis, sich mit den eigenen Ängsten und der Literatur auseinanderzusetzen. Die Protagonistin sucht verzweifelt nach einem bestimmten Satz, der ihre innere Unruhe entfacht hat. Diese obsessive Rückkehr zu den Worten und Büchern verdeutlicht die Kraft der Literatur, Emotionen zu wecken und das Bewusstsein zu schärfen. Durch das wiederholte Lesen strebt sie danach, die verborgenen Bedeutungen zu entschlüsseln und die schlafenden Gedanken zu erwecken.