In der „Kritik der reinen Vernunft“ behauptet Kant, die vollständige Determiniertheit der Erfahrungswelt nachgewiesen zu haben, sieht jedoch die Willensfreiheit als notwendig an, um Moralität und Recht zu begründen. Diese scheinbar unvereinbaren Positionen versucht er zu vermitteln. Das Buch verfolgt die Entwicklung von Kants Freiheitslehre von der KrV bis zur „Metaphysik der Sitten“ und beleuchtet die metaphysischen Grundlagen. Es wird aufgezeigt, warum Kants Versuche, Determinismus und Freiheit zu verbinden, scheitern. Die relevanten Aussagen der Kantischen Philosophie werden diskutiert, wobei Kants Lehren zur Naturkausalität sich als problematisch für sein Freiheitskonzept erweisen. Viele Schwierigkeiten in Kants Freiheitslehre resultieren aus der Unvereinbarkeit von Determinismus und Freiheit. Auch Kants Freiheitsbegriff bleibt, trotz einer Entwicklung, zu eng an Vernunft und Gesetzmäßigkeit gebunden, um die Zurechenbarkeit von Taten zufriedenstellend zu erklären. Eine detaillierte Diskussion seiner Beweise zum Kausalprinzip zeigt, dass diese nicht überzeugend sind; Freiheit kann daher nicht als Unding gelten. Dennoch behält Kants Freiheitslehre in seiner praktischen Philosophie einen hohen Stellenwert.
Bernd Kuhle Boeken
