Diane Antille Boeken

Dem eigentlichen Bildgegenstand weist Niklaus Manuel Güdel (*1988 in Delémont, Schweiz) auf seinen ungewöhnlichen Gemälden eine Leerstelle zu. Lediglich skizzenhafte Umrisse umschreiben den Porträtierten oder das dargestellte Tier. Dennoch erkennen wir die Formen – unser Gehirn hat unzählige Abbildungen und Figuren gespeichert und ist trainiert, jeden Bildausfall, jede leere Fläche in unserem Gesichtsfeld sofort zu füllen. Doch ein solcher »blinder Fleck« lässt uns innehalten und steht in letzter Konsequenz auch für das Nicht-Benennbare, den nicht darstellbaren Kern jedes Lebewesens. Güdels malerischer Gestus und seine künstlerische Strategie haben ihm internationale Anerkennung eingebracht. Besonders interessant sind seine jüngsten Arbeiten, die Serie Comme un blanc: Die Schrecken des Krieges mit einem Abbildungstabu zu belegen und seine Spuren eben nicht zu zeigen, ist ein bewegendes Symbol für die Unmöglichkeit, den erlebten Horror auszudrücken.

La fin du musée disciplinaire est-elle possible　? Au vu du retour à l’objet qui s’observe dans les discours scientifiques et muséographiques, cette question paraît devoir à nouveau être posée. Des muséologues, des professionnels des musées, et des chercheurs actifs en Suisse, en France et au Canada, mettent en évidence les différents regards portés sur les objets de musée. Ils discutent comment les disciplines, mais aussi l’histoire des collections et la culture dans laquelle elle s’inscrit, modulent ou non le potentiel pluridisciplinaire des objets. Leurs contributions proposent ainsi diverses façons de penser le retour à l’objet. Musée sans discipline, musée pluridisciplinaire, ou exposition conviant diverses disciplines autour d’une même matérialité sont envisagés.