Für Anna-Maria und ihren Mann Lennert ist die Familienplanung mit zwei lieben, gesunden Kindern bereits abgeschlossen. Doch dann passiert es, und Anna-Maria ist schwanger. Eileiterschwanger. Auf einmal wird die Hebamme selbst zur Patientin und wechselt die Perspektive. Das Schicksal trifft sie doppelt hart, denn beim notwendigen operativen Eingriff erleidet Anna-Maria nicht nur den unausweichlichen Schwangerschaftsabbruch, sondern büßt auch einen gesunden Eileiter ein. 'Um eine Ausschabung der Gebärmutter bin ich herumgekommen. Ich hatte nun wie eine alte Frau einen Wunddrainagebeutel. Unerträglich der Anblick. Und groß genug mein Gejaule, sodass er dann ein paar Stunden später von Ärztin Emma entfernt wurde. Dann begann die Heulerei und es heulte von ganz allein. Ich rief Lennert an, erzählte ihm kurz mit meinem Narkosekopf, was los war. OP fertig, ich wieder wach, linker Eileiter raus, alles doof. Mehr ging nicht. Und weil ich so am Heulen war, wollte ich auch nicht, dass Lennert mit den Kindern kam. Die hätten das überhaupt nicht verstanden. Denn wegen ‚eines Blinddarms‘ heult man eigentlich nicht.' *** Anna-Maria Held wurde 1980 geboren. Sie arbeitet als freiberufliche Hebamme und wohnt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Norddeutschland. In ihrem Buch „Eileiterschwanger“ fasst sie das in Worte, was vielen Frauen bei einer Fehlgeburt und dem Verlust eines Kindes durch den Kopf gehen mag.
Maria Held Boeken


Wie die Hebamme ihren Tag verbringt, das weiß kein Mensch genau. Die Schwangeren und Wöchnerinnen sehen sie ja immer nur für eine halbe Stunde oder so. Und da kommt die Hebamme gerade von irgendwoher und fährt nach dem Hausbesuch auch wieder irgendwohin. Aber woher kommt sie? Und wohin ist sie unterwegs? Und überhaupt: Sind Hebammen wirklich so ökodynamisch und selbstgestrickt, wie immer behauptet wird? Hebamme Anna-Maria nimmt uns mit auf die Reise in ihren persönlichen Backstage-Bereich. Stricken kann sie übrigens überhaupt nicht. Welchen Klischees sie also weiterhin nicht gerecht wird und welchen vielleicht doch, erzählt sie uns brühwarm aus erster Hand. Wenn sie nicht gerade im Handballtor herumtobt. Bisher von Anna-Maria Held bei edition riedenburg erschienen: • „Die Hebammenschülerin“– Tiefe Einblicke in den Kreißsaal-Alltag lassen uns an Presswehen, Stillbrüsten und Co teilhaben • „Der ganz normale Hebammenwahnsinn“ – Hebammen als Universalgenie sind aus unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken • „Hebammenpraxis to go“ – Praktische Tipps und Tricks, aber auch jede Menge Humor verkürzen die Wartezeit bis zum nächsten Hausbesuch • „Eileiterschwanger“ – Wenn die Hebamme selbst zur Patientin wird