Rempeln, Schlagen, Stoßen, Anspringen, Treten, Halten, Beinstellen, Bedrängen – was im Fußball als Foul verstanden wird, sind Reibungen und Kollisionen zwischen Körpern. Sie können physische Spuren hinterlassen und die Spieler in Mitleidenschaft ziehen, für Unterbrechungen, Störungen und Illusionsbrüche sorgen, den Spielverlauf beeinflussen und Wendungen in der Partie herbeiführen und sind häufig von Momenten großer emotionaler Intensität begleitet. Die Beiträge des Bandes untersuchen spielstrategische, ethische, ästhetische und affektive Dimensionen des Fouls und seines schimärischen Doubles, der Schwalbe, aus sport-, sozial-, kultur-, literatur-, medien- und theaterwissenschaftlicher Perspektive. Sie verhandeln die Performanzen von Spielern, Schiedsrichtern und Fans und ihre textuelle und mediale Inszenierung ebenso wie Extensionen, interkulturelle Unterschiede und historische Wandlungen des Foulbegriffs in Fußballdiskursen.
Sandra Fluhrer Boeken


Konstellationen des Komischen
Beobachtungen des Menschen bei Franz Kafka, Karl Valentin und Samuel Beckett
»Manchmal verstehe ich nicht wie die Menschen den Begriff ›Lustigkeit‹ gefunden haben, wahrscheinlich hat man ihn als Gegensatz der Traurigkeit nur errechnet.« (Franz Kafka an Milena Jesenská, Sept. 1920) Sandra Fluhrer untersucht Funktionsweisen des Komischen in Texten Franz Kafkas, Karl Valentins und Samuel Becketts. Sie zeigt das Komische im Werk der drei Autoren als minutiös gestaltetes Konstrukt sprachlicher, körperlicher, sozialer, ökonomischer, politischer und psychischer Konstellationen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und verbindet diese mit Fragen des Anthropologischen und seiner Dekonstruktion. Erstmals wird dabei eine ästhetische Verwandtschaft belegt zwischen Kafkas ›Kleiner Literatur‹, der philosophisch-philologischen Komik Karl Valentins und dem Versuch Becketts, Sprache und Körper zu Ende zu denken.