Im 17. Jahrhundert blieb Lemgo beim Luthertum, während das umliegende Lippe reformiert wurde. Dies führte zu einer besonderen konfessionellen Situation, die die Organisation der Stadtkirche und die Karrierechancen lutherischer Pfarrer beeinträchtigte. Lena Krulls Studie positioniert Lemgo als "Sonderfall" in der Konfessionalisierungsforschung.
Lena Krull Boeken




Der Archivar als Chronist
Eduard Schulte und die Revolution 1918/19 in Münster
Prozessionen in Preußen
Katholisches Leben in Berlin, Breslau, Essen und Münster im 19. Jahrhundert
Katholische Prozessionen im evangelischen Königreich Preußen? Diese Kombination stellt nur auf den ersten Blick einen Gegensatz dar: Am Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich die konfessionelle Geschlossenheit Preußens durch neue, überwiegend katholische Gebiete aufgelöst. Besonders in Schlesien, im Rheinland und in Westfalen bekannte die katholische Bevölkerung ihren Glauben an Feiertagen wie dem Fronleichnamsfest durch Prozessionen auch im öffentlichen Raum. Die Studie untersucht die Bedeutung dieser Feiern exemplarisch in den Städten Berlin, Breslau, Essen und Münster zwischen Säkularisation und Erstem Weltkrieg. Besonders die Auseinandersetzung zwischen dem preußischen Staat und dem Katholizismus im Kulturkampf hatte Konsequenzen für die Bewertung der Prozessionen: Von staatlicher Seite stufte man die Umgänge zunehmend als Bekenntnis zum politischen Katholizismus oder als Provokation von Andersgläubigen ein. Prozessionen waren damit prädestiniert, Konflikte auszulösen und galten sogar als „Straßen-Terrorismus“. Die vorliegende Dissertation versucht, durch eine lokale Betrachtung diese Vorstellungen über Prozessionen auszudifferenzieren. Sie entwirft damit ein breites Panorama der Beziehungen von katholischer Kirche und preußischem Staat im 19. Jahrhundert.
Was haben Pumpernickel, Porta Westfalica und Ruhrbergbau gemeinsam? Was verbindet den Sachsenherzog Widukind, Fürstin Pauline zur Lippe und Martin Niemöller? Sie alle lassen sich unter dem Oberbegriff der westfälischen Erinnerungsorte versammeln. Erinnerungsorte können geografischer Natur sein, aber auch historische Ereignisse, Personen oder Symbole umfassen. Dieses Buch stellt Geschichte und Erinnerungskultur der Region Westfalen anhand von 40 Erinnerungsorten vor. So entsteht ein facettenreiches und eng verwobenes, aber auch widersprüchliches Bild dessen, was Westfalen ausmacht. Westfälische Leser sind ebenso wie nicht-westfälische eingeladen, mit diesem Band die Region aus neuem Blickwinkel zu entdecken, Vertrautes anders zu sehen und Unbekanntes kennenzulernen. Aus dem Inhalt: Der Möhnesee - Die Dülmener Wildpferde - Die Porta Westfalica - Das Schützenwesen - Masematte - Die Varusschlacht - Der Ruhrkessel - Das Westfalenlied - Annette von Droste Hülshoff - Das Westfalenross - Johann Conrad Schlaun - Die Feme - Das Oldenburger Münsterland