Die vierte Tagung des Netzwerks Kultur und Inklusion im November 2018 befasste sich mit der Verortung künstlerischer Produktionen von Menschen mit Beeinträchtigungen in den verschiedenen Kulturszenen und Förderinstrumenten der Bundesrepublik: Ist Kunst eigentlich Kunst, wenn sie von Menschen mit Beeinträchtigung produziert wird – oder dann doch nur „Soziales“? Ist Kunst weniger professionell, wenn sie von Menschen mit Behinderung produziert wurde und wird? Oder erreicht Kunst nicht sogar eine besondere Qualität, wenn sie die Heterogenität der Perspektiven von Menschen in unterschiedlichen physischen, psychischen und intellektuellen Ausgangslagen und Lebensbedingungen nicht nur einbezieht, sondern zum gestaltenden Faktor werden lässt? Die Tagungsbeiträge von Akteuren in Theorie und Praxis dokumentieren, was ist und was sein könnte. Sie fordern weitere offene Diskurse und Experimente in Sachen Kultur und Inklusion.
Juliane Gerland Boeken



Der Band behandelt unterschiedliche Forschungsansätze, die sich aus empirischer, theoretischer oder künstlerisch-forschender Perspektive mit Praxis und Vermittlung inklusionssensibler Kunst und Kultur auseinandersetzen. Der Band bietet einen Überblick zum Thema "Forschung im Feld inklusiver Kunst- und Kulturprojekte" bzw. "inklusionssensible Kunst- und Kulturvermittlung". Der Fokus liegt hier auf der Diskussion verschiedener Forschungsansätze, sowie methodischen und methodologischen Überlegungen, deren Anliegen es ist, gleichermassen künstlerischen Inhalten und inklusiven Prozessen gerecht zu werden. Forschungsprojekte aus den Bereichen Musik, bildende Kunst, Theater, Tanz, Museumspädagogik sowie Kunst im öffentlichen Raum, die sich auf unterschiedliche Weise mit Inklusion auseinandersetzen, werden vorgestellt.
Kunst, Kultur und Inklusion
Teilhabe am künstlerischen Arbeitsmarkt
Teilhabe am gesellschaftlich-künstlerischen Leben heißt auch aktive Teilhabe am Arbeitsmarkt Kunst und Kultur. Bundesweit präsentieren immer mehr inklusive Projekte und Kulturinitiativen die künstlerisch-produktiven Kompetenzen von Menschen mit Behinderung. Bundesweit ähneln sich allerdings strukturelle Barrieren, innere wie äußere. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert seit 2015 das Netzwerk Kultur und Inklusion, das im Rahmen von jährlichen Fachtagungen Problemfelder aufarbeitet, die an vielen Orten „im Gehen“ entstanden sind und entstehen. Der erste Band der Schriftenreihe Netzwerk Kultur und Inklusion dokumentiert die Fachtagung zum Thema Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt Kunst und Kultur im Herbst 2015 an der Akademie Remscheid.