Unser Herr Gott gonnt uns wohl zu essen und zu trinken und frohlich zu sein, meinte Luther einmal in einem seiner beruhmten Tischgesprache. Wie man's kocht, so schmeckt's, galt auch schon zu Luthers Zeiten. Doch was assen der Reformator und seine Zeitgenossen? Wo und wie bereitete man die Speisen zu? Warum und wie wirkte sich die von Martin Luther eingelautete Reformation sogar in den europaischen Kuchen aus? Die fur ihre spannenden kulturgeschichtlichen Recherchen inzwischen weithin bekannte Autorin legt ein neues Meisterwerk vor. Elke Strauchenbruch breitet den ganzen Kosmos des Essens im 16. Jahrhundert aus und nimmt ihre Leser mit in das duftende Reich der Schwarzen Kuchen.
Elke Strauchenbruch Boeken






Luthers Wittenberg
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'... wenn ich am Leben bleibe, WILL ICH EIN GÄRTNER WERDEN', teilte Luther zu Anfang seiner Ehe einem Freunde mit und erklärte der Gemeinde, dass Gott den Menschen auf der Erde schuf und ihn hier ins Paradies mit den von ihm ebenfalls geschaffenen Pflanzen und Tieren setzte, 'dass ers bebauen und bewahren soll'.§Luthers Familie lebte wie ihre Nachbarn und überhaupt ein Großteil der damaligen Bevölkerung von selbstproduzierten Lebensmitteln. Viele betrieben neben ihrem eigentlichen Gewerbe Ackerbau und Viehzucht und hatten Gärten in und außerhalb der Stadt. Diese Gärten dienten vor allem dem Gemüse- und Heilkräuteranbau, wurden aber auch zur Erholung genutzt.§Wie bewirtschafteten und pflegten Luther und seine Zeitgenossen ihre kleinen Paradiese? Hat Luther die Natur wahrgenommen und sogar beobachtet? Wie wurden Lebensmittel und Energie produziert? Solchen Fragen, die in der Diskussion um Bewahrung der Schöpfung und Nachhaltigkeit heute äußerst aktuell sind, und vielen anderen geht Elke Strauchenbruch nach. Sie tut das in ihrer gewohnt kenntnisreichen, einfühlsamen und amüsanten Weise.
Selbst der größte Weihnachtsmuffel mag den Geruch von Gänsebraten, Pfefferkuchen und Stolle. Ihr Duft steigt den Menschen seit dem Mittelalter in die Nase und hilft ihnen über die dunkle und kalte Jahreszeit hinweg. Weihnachten – dazu gehören noch heute der Besuch des Gottesdienstes, Krippenspiele, Weihnachtsmusik, Weihnachtsgrün und das Erzählen von Geschichten, am liebsten Gespenster- und Geistergeschichten. Luther setzte die Geburt des Christkindes in den Mittelpunkt des bunten Treibens. Dahinter steht die Glaubensüberzeugung, dass Jesus Christus Gottes Geschenk an die Welt ist. Damit gab Luther den Anstoß für Weihnachten als frohes Familienfest. Diese Tradition wurde imme stärker, bis im 19. Jahrhundert eine Grafik, die den Reformator mit seiner Familie in der heimeligen Stube unter dem Weihnachtsbaum zeigt, geradezu zum Symbol der deutschen Weihnacht wurde. Von Luther ausgehend erzählt Elke Strauchenbruch von vielen weiteren Weihnachtsbräuchen, die in der Reformationszeit ihren Anfang nahmen und uns bis heute erfreuen.
Mit Humor, Liebe und Nervenstärke erzogen Martin Luther und seine Frau Katharina von Bora sechs eigene und zahlreiche andere Kinder von Verwandten und Freunden. Weder Pest noch Standesunterschiede hielten Luther davon ab, eine »wunderlich gemischte Schar« in seinem Haus aufzunehmen. Die Historikerin Elke Strauchenbruch erzählt vom Familienleben im Hause Luther und berichtet, was aus den Kindern des großen Reformators wurde, der die »Kleinen« für die »schönste und größte Freude im Leben« hielt. Das Buch ist ein spannendes Lesevergnügen mit vielen überraschenden Einsichten in den Alltag von vor rund 500 Jahren.
Die Hochzeit gehört zu den aufregendsten Ereignissen im Leben eines Menschen. Der Sinn der Ehe, Antrag, Ja-Wort, Hochzeitskleid, Kranz und Schleier, Ringe, Hochzeitsgäste, Hochzeitsmahl, Liebe, Hochzeitsnacht und vieles mehr - woher kommen eigentlich all diese Bräuche und was bedeuten sie? Die Kulturhistorikerin Elke Strauchenbruch erläutert diese Fragen der Alltagsgeschichte in ihrem Buch »Luthers Hochzeit« auf gewohnt anschauliche Weise und fragt, was der Reformator damit zu tun hat? Martins Luthers Hochzeit mit Katharina von Bora, die Hochzeit des berühmten ehemaligen Mönches mit der entlaufenen Nonne, war eine der spektakulärsten Eheschließungen der Geschichte. War sie bloße Provokation? Galt sie der Befriedigung sexueller Bedürfnisse? War sie Bekenntnis zur Ehe? Hat sie Einfluss auf unsere heutige Feierkultur?
