Hans Peter Liederbach Boeken



Die Wirkungsgeschichte Heideggers in Japan ist als Faktum schon lange bekannt; an einer grundlegenden Untersuchung hat es jedoch bislang gefehlt. Mit der vorliegenden Studie, in deren Mittelpunkt die Rezeption von > Sein und Zeit< durch Watsuji Tetsuro (1889-1960) steht, soll diese Lücke ein Stück weit geschlossen werden. Die Interpretation von Watsujis „Wissenschaft vom Dasein“ verbindet Sachanalyse mit ideengeschichtlicher Reflexion. Ihr Ziel ist es, das In-der-Welt-sein als Problem für ein Philosophieren herauszustellen, das sich dem Fremden gegenüber ebenso aufgeschlossen zeigt, wie es dem Eigenen verbunden ist. Einleitung Überlegungen zur Rezeptionsstruktur des Denkens in Japan Zur Rolle der perspektivischen Integration in der japanischen Heidegger-Rezeption Zur Bestimmung des Daseins bei Watsuji und Heidegger Watsujis Konzeption der „Leere“ (ku) im Kontext seiner Hermeneutik Schluß Literaturverzeichnis
Das internationale Interesse an Philosophie in Japan hat in den letzten Jahren zugenommen, wie u. a. die Neugründungen akademischer Gesellschaften (European Network of Japanese Philosophy, International Association of Japanese Philosophy) und der ihnen angeschlossenen Publikationsorgane zeigen. Der vorliegende Band versucht, diesem Interesse entgegenzukommen, indem er Arbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg geborener japanischer Philosophen einem deutschsprachigen Publikum zugänglich macht. Gleichzeitig wird die verbreitete Reduktion von Philosophie in Japan auf die Philosophie der Kyoto-Schule vermieden.