Die Einbettung naturwissenschaftlicher Inhalte in lebensweltbezogene Kontexte zielt darauf ab, das Interesse von Schülerinnen und Schülern am naturwissenschaftlichen Unterricht zu steigern. Trotz zahlreicher Studien, die positive Effekte der Kontextorientierung belegen, bleibt unklar, welche spezifischen Kontext- und Aufgabenmerkmale diese Effekte hervorrufen. Zudem zeigen die ambivalenten Ergebnisse zur Lernleistung, dass unterschiedlich kontextualisierte Aufgaben unterschiedliche Wirkungen entfalten können. Diese Studie untersucht daher systematisch relevante Variablen kontextualisierter Lernaufgaben und deren Einfluss auf affektive und kognitive Schülervariablen. Auf Basis der unabhängigen Variablen Kontextmerkmal, Fachinhalt und Problemorientierung wurden experimentelle Lernaufgaben entwickelt und in einem prä-post Design evaluiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirkung kontextualisierter Lernaufgaben auf das situationale Interesse der Schülerinnen und Schüler vom Kontextmerkmal abhängt, wobei individuelle Fach- und Sachinteressen eine moderierende Rolle spielen. Zudem zeigen sich höhere Lernleistungen bei problemorientierten Kontextaufgaben, solange die kognitive Belastung nicht zu hoch ist.
Sebastian Habig Boeken
