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Bookbot

Hildegard Bachmann

    10 mei 1948
    Willi, sitz!
    Die Sehnsuchts-Küche
    Heilichobend dehaam
    De heiliche Paarweck
    Dämmerstindche. Rheinhessische Mundart
    • Heilichobend dehaam

      Weihnachtliches uff Rhoihessisch

      An die Tür der Vergangenheit klopft Hildegard Bachmann in ihrem neuen Weihnachtsbuch Heilichobend dehaam. Weihnachtliches uff Rhoihessisch öfter mal und erzählt von früher: von Weihnachtsfesten in den ärmlichen Verhältnissen der 50er Jahre, von ihrer Großmutter, die für zehn Kinder Plätzchen backen musste, von den Amerikanern, die für die Draiser Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg einen Hubschrauber landen ließen, aus dem der Nikolaus ausstieg. Aber sie erzählt auch von heute und erweist sich dabei als tiefgläubig und konsumkritisch. Eigentlich möchte sie immer noch das Weihnachtsglück der eigenen Kindheit beschwören, was ihr jetzt, mit drei Enkelkindern, auch wieder gelingt.

      Heilichobend dehaam
    • Von manchen Rezepten braucht man nur den Namen zu hören und schon kommt man ins Träumen: Makkaroni-Auflauf, Dampfnudeln mit Weinsoße, Frankfurter Grüne Soße, Sauerbraten, Streuselkuchen. Meist sind es Erinnerungen an die Kindheit, an besondere Reisen, an Freunde oder an ungewöhnliche Erlebnisse, die für immer mit dem Geruch und Geschmack eines bestimmten Gerichtes verbunden sind. Die Mainzerin Hildegard Bachmann und die Rheingauerin Ulrike Neradt haben 48 Rezepte von beiden Seiten des Rheins und aus der Pfalz gesammelt und erzählen dazu 48 Geschichten. Mit den Rezepten ihrer Sehnsuchts-Küche schreiben die beiden aber auch ein Stück Kulturgeschichte, wenn sie an fast vergessene Köstlichkeiten wie die Königin-Pastete erinnern oder daran, dass viele Lieblingsgerichte „Arme-Leuts-Essen“ waren oder wenn sie den Koteletts von früher nachtrauern.

      Die Sehnsuchts-Küche
    • Willi, sitz!

      Un onnern Geschichte

      Ja un so ging’s weider. Dreimol hott er die Zahnspang von moiner Dochter zerbisse, mir habbe gejauchzt vor Froid. Beim erste Mol hott die Zahnärztin noch herzhaft gelacht, beim zweite Mol is ihr es Lächele im Gesicht oigefrorn. Beim dritte Mol musste mir de Willi mitbringe. Sie hott em donn sämtliche Zäh gezooche, e Gebiss gemacht un wonn ich morjens uff die Abeit geh, nemm ich’s mit. (aus: Willi, sitz!) Kann man sich wirklich vorstellen, dass Hildegard Bachmann in einer Fernsehsendung vor Tausenden von Zuschauern zu Johann Lafer gesagt hat: „Mein lieber Johann, mol ganz ehrlich: Wonn ich hier jetzt die Wahrheit ibber den Salat saach, bist du morje doin Job los.“ (Johann Lafer un ich) Oder Romeo und Julia auf Rheinhessisch – wie soll denn das gehen? Ganz einfach: Da wird aus Romeo der Sohn eines Finther Spargelbauern und aus Julia die Tochter eines Draiser Apfelplantagen-Besitzers: Acht Bauplätz nennt sie in Draas ihr eiche, die dut sie manchesmal mir zeiche. Drum will ich endlich sie besitze, weil mir die Bauplätz sunst nix nitze. (Romeo un Julia uff Rhoihessisch) Und für all diejenigen, die nicht mehr wissen, was eine Meggeldasch oder ein Schminzje ist, hat sich Hildegard Bachmann eine wunderbare Geschichte ausgedacht, in der sie viele im Mainzer Dialekt nicht mehr so gebräuchlichen Ausdrücke benutzt (und sie in Klammern ins Hochdeutsche übersetzt): Vum Karlche. Auch in ihrem dreizehnten Mundartbuch punktet Hildegard Bachmann wieder mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus Selbstironie, skurrilen Alltagsgeschichten und mit zu Herzen gehenden Erinnerungen.

      Willi, sitz!