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Nadine Fecht

    Nadine Fecht
    Nadine Fecht - Amok
    • Nadine Fecht - Amok

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      Zeichnerische Zugriffe auf Gesellschaftsprozesse. Mit ihren Schreibsystemen schafft Nadine Fecht (geb. 1976 in Mannheim; lebt und arbeitet in Berlin) großformatige Tableaus und Wandarbeiten. Faszinierend sind besonders die Vielschichtigkeit und zahlreichen Assoziationen, die ihre Schriftzeichnungen offerieren. Sie erinnern an den monotonen Klang gesungener Mantren, das murmelnde Beten von Rosenkränzen, aber auch an manische Handlungen. Fechts Schriftzeichnungen stehen in der Tradition von Hanne Darboven und spannen dabei ein eigenes Erkenntnisinteresse auf. Während Darboven die jeweils geleistete Schreibarbeit als Tagwerk, als vollbrachte Leistung verbucht, geht es bei Fecht um das Hinterfragen gesellschaftlicher Wertesysteme wie Disziplin oder Selbstoptimierung. Hierzu nutzt die Konzeptkünstlerin Worte und Zeichen auf mehreren Ebenen: Sie sind Material und Form zugleich und stellen den Austragungsort dar, auf dem soziale Spannungen zwischen Erwartung, Enttäuschung und Erfahrung präsent werden. Unter dem Titel AMOK zeigt die Kunsthalle Mannheim die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin. Der gleichnamige Katalog bietet einen Überblick über die Zeichnungen und multimedialen Installationen der Künstlerin. Die Texte schrieben Krisztina Hunya, Thomas Köllhofer und Kolja Reichert.

      Nadine Fecht - Amok
    • Die von Nora Schattauer kuratierte monographische Reihe versammelt vielfältige Facetten zeitgenössischen Zeichnens, mit einem Schwerpunkt auf nicht-illustrativem Zeichnen. Für jede Ausgabe wird ein*e Künstler*in eingeladen, die 32 Seiten nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und einen authentischen Beitrag zur zeichnerischen Praxis zu entwickeln. Zeichnen wird als ein Prozess beschrieben, bei dem Denken – bewusst oder unbewusst – eine Spur hinterlässt. Es geht nicht nur um das Abbilden, sondern um ein Hinein- oder Durchschauen, das auf der Beobachtung gesellschaftlicher Gegebenheiten basiert. Dabei versucht der Künstler, sowohl evidente als auch versteckte Strukturen zu verstehen. Die genaue Beobachtung eines Phänomens oder einer Situation hinterlässt ein Sediment von Erfahrung, das im Zeichnen verarbeitet wird. Dieses „Abtasten“ ist ein fast blindes Erforschen, das darauf abzielt, Nebengeräusche zu minimieren und sich der zugrunde liegenden Struktur zu widmen. Das Gezeichnete kann plötzlich auftauchen oder im Begriff sein, zu verschwinden, was die Instabilität von Zuständen widerspiegelt. Der Prozess des Zeichnens beginnt stets vorsprachlich und absichtslos, bis das Verstandene schließlich sichtbar wird und erkannt werden muss.

      Nadine Fecht