Mit ihren Debütromanen zwischen 2005 und 2012 haben Alina Bronsky, Olga Grjasnowa, Nino Haratischwili, Eleonora Hummel, Katerina Poladjan und Julya Rabinowich sich als bedeutende deutschsprachige Autorinnen etabliert und die Gegenwartsliteratur um eine ‹postsowjetische› Dimension bereichert. Der Band bietet eine literaturwissenschaftliche, insbesondere narratologische Analyse der autobiografisch geprägten Romane und beleuchtet interdisziplinär die historischen Ursachen, Hintergründe und aktuellen Probleme des Migrationsprozesses, den diese Autorinnen als Kinder oder junge Frauen erlebt haben. Dieser Prozess wird als Grundlage ihres literarischen Schaffens betrachtet. Der Text ist ein ernsthafter akademischer Versuch, eines der faszinierendsten Phänomene der deutschen Gegenwartsliteratur in seiner Komplexität zu erfassen. Während die Werke dieser Autorinnen bei Publikum und Kritik große Resonanz fanden und zahlreiche Preise erhielten, hat die germanistische Literaturwissenschaft in Deutschland und Europa sich erst vereinzelt mit diesem Thema auseinandergesetzt. In den USA ist es offensichtlich noch nicht geschehen. Diese Arbeit leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Grundlagenforschung in diesem Bereich.
