Das Verständnis von „Nachhaltigkeit“ ist vielschichtig und erfordert eine Bewertung in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht. In der Landwirtschaft liegt der Fokus vor allem auf den ökologischen Auswirkungen, was durch steigende rechtliche Anforderungen an das Nährstoffmanagement auf europäischer und nationaler Ebene, wie dem novellierten Düngerecht in Deutschland, verstärkt wird. Um den Zustand der Bewirtschaftung hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit objektiv zu bewerten, müssen geeignete Maßzahlen definiert werden. Das Modell REPRO integriert in das DLG-Nachhaltigkeitszertifikat sowohl ökologische als auch ökonomische und soziale Indikatoren. Das REPRO Tiermodul behandelt Ressourcen, Emissionen und Tiergerechtheit und berücksichtigt die komplexen Wechselwirkungen innerhalb des landwirtschaftlichen Betriebs. Es basiert auf der „guten fachlichen Praxis“ und erfasst individuelle Nährstoffaufnahmen und -ausscheidungen zur Berechnung gasförmiger N-Emissionen sowie enterischer CH4-Emissionen. Die Erprobung auf 14 Rinderhaltenden Betrieben in Deutschland zeigte, dass die erfassten Daten mit Literaturwerten übereinstimmen. Indikatoren wie N-Effizienz, P-Effizienz und CH4-Emission wurden definiert und mit produzierten essbaren Proteinen in Beziehung gesetzt. Diese Maßzahlen ermöglichen eine Kontrolle des Ressourceneinsatzes und die Optimierung der Fütterung. Die gewonnenen Daten dienen auch der Schwachstellenanalyse und könne
Anna Christina Rauen Boeken
