Einsteins Relativitätstheorie gilt gemeinhin als bestätigt. Aber es gibt Stimmen, die sie hinterfragen. Richard gehört zu ihnen. Der Experte für Thermodynamik bereitet sich auf ein wichtiges Vorstellungsgespräch an der Universität vor, bei dem physikalische Linientreue gefragt ist, und arbeitet sich am Begriff der Raumzeit ab. Sein Vorgesetzter hält nämlich an Einsteins Modell fest; es wäre ein unverzeihlicher Fehler, sich gegen ihn zu stellen – auch weil Richard in Kürze Vater wird. Für ihn ergeben sich jedoch unterdessen so viele Widersprüche, dass eine Grundsatzentscheidung ansteht. Der neue Roman von Grit Kalies stößt in Grenzbereiche vor und zeigt, dass man zugleich physikalisches Wissen vermitteln, einen aktuellen Diskurs führen und packend erzählen kann. Ein Sachbuch der Autorin zum Thema erscheint 2019 bei De Gruyter unter dem Titel »Vom Energieinhalt ruhender Körper. Ein thermodynamisches Konzept von Materie und Zeit«.
Grit Kalies Boeken



Lamort
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Der Hugenotte und Physiker Lamort nimmt sich sehr wichtig. Zu wichtig, findet sein Nachbar, Homme de Lettres, Schriftmensch und Ich-Erzähler, der sich seit Jahren vereinnahmt und in seiner Ruhe gestört sieht. Als Lamort auch noch mit dem Anliegen an ihn herantritt, er solle seine Biografie für ihn schreiben, ist das Maß des Erträglichen im Grunde übervoll. Doch der Ich-Erzähler sieht es sportlich. Er nimmt die Herausforderung an, bietet sie doch die Gelegenheit, sich zu beweisen und nicht zuletzt ein für alle Mal mit dem blutleeren Pedanten und Nervtöter Lamort abzurechnen. 'Lamort' ist ein verschlagenes Vexierspiel von Fiktion und Autofiktion, Fakten und Pseudofakten, Urheber- und Autorschaft. Gewitzt und lebendig erzählt Grit Kalies die Geschichte zweier Widersacher, die sich gemeinsam auf eine Reise begeben, an deren Ende einer in die Grube fällt.
Vom Energieinhalt ruhender Körper
Ein thermodynamisches Konzept von Materie und Zeit
Im Buch werden zwei fundamentale physikalische Theorien miteinander verglichen: die Thermodynamik und die Spezielle Relativitätstheorie. Es wird gezeigt, dass mit der thermodynamischen Methode eine Materie-Energie-Äquivalenz vereinbar ist, während die Spezielle Relativitätstheorie eine Masse-Energie-Äquivalenz postuliert. Die weitreichenden Konsequenzen der Materie-Energie-Äquivalenz werden dargestellt.