Shuhong Li Boeken

In Chinas vier uralten Liebeslegenden sind die Hauptfiguren durchwegs Frauen: Die göttliche Weberin durchbricht alle Grenzen, um mit ihrem sterblichen Hirten leben zu können. Die schöne Meng wagt es, aus Liebe zu ihrem Mann sogar den Kaiser selbst zu konfrontieren. Zhu Yingtai verteidigt die selbstbestimmte Liebe bis in den Tod, und Bai Suzhen schließlich stellt bei dem Versuch, ihren Mann zu retten, einen von Eifersucht und Hass getriebenen Mönch bloß, obwohl dieser als religiöse Figur weitgehend Immunität genießt. Auch wenn es tragische Schicksale sind, so haben es die Erzählungen von dem Mut, der Güte, der Aufopferungsbereitschaft und der Selbstlosigkeit dieser Frauen durchaus verdient, von Generation zu Generation weitergetragen zu werden. Denn damals wie heute stehen sie vorbildhaft für Menschen, die unbeirrt und beharrlich ihre Freiheit und Selbstbestimmung verteidigend, gegen Vorurteile, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Respektlosigkeit vorgehen!

Der Chinesische Zauberhut präsentiert philosophische Fabeln aus dem alten China, die in einer Zeit kultureller Blüte entstanden, als die Gesellschaft ihren Höhepunkt überschritt und der Verfall begann. Laut dem deutschen Kulturphilosophen Oswald Spengler erreichte die chinesische Kultur vor 2500 Jahren ihren Zenith am Ende der Zhou-Dynastie, während der Frühling- und Herbstperiode der streitenden Reiche. In dieser Zeit ritterten Fürsten um Macht, und lokale Herrscher umgaben sich mit Literaten, um deren politische Ideen zu hören und Strategien zu entwickeln. Gedankenfreiheit war vorübergehend en vogue, was zur Entstehung der berühmten Periode der hundert streitenden Schulen führte. Diese Ära war eine goldene Zeit des Denkens und der geistigen Kultur, in der Literaten komplexe Sprache und bildhafte Vergleiche nutzten, um politische Ansichten und Ratschläge in Form von Fabeln zu äußern. Diese Fabeln wurden zu einer populären literarischen Form und enthalten viele zeitlose Weisheiten, die bis heute relevant sind. Jede Fabel ist wie ein Zauberhut, aus dem Leser, ob Kinder oder Erwachsene, wertvolle Lehren ziehen können. Die Fabeln ermöglichen es uns, den Weisen jener Zeit näher zu kommen und deren Ideale zu verstehen.