Das Jahrbuch 2020 Nisko 1939. Die Schicksale der Juden aus Wien geht aus einem mehrjährigen Forschungskonvolut des DÖW zu den Deportationen der jüdischen Bevölkerung hervor, das in ein Projekt zu den Deportationen aus Wien nach Nisko im Oktober 1939 mündete. Die Konzeption des Forschungsvorhabens zur Klärung des Schicksals der insgesamt mindestens 4800 aus Wien, Mährisch- Ostrau und Kattowitz nach Nisko am San deportierten Männer wurde 2018 begonnen, das vorerst auf ein Jahr anberaumte Projekt startete Anfang 2020. Der Fokus liegt dabei auf den aus Wien Deportierten. Im Herbst 2019 wurde hierzu eine Auftaktkonferenz in Wien mit Beteiligung ukrainischer und deutscher Forscherinnen durchgeführt, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Lukas Meissel Volgorde van de boeken


- 2020
- 2019
Mauthausen im Bild
Fotografien der Lager-SS. Enstehung - Motive - Deutungen.
Fotografien prägen unser Bild von nationalsozialistischen Konzentrationslagern und werden oft unkritisch als objektive Darstellungen der historischen Realität wahrgenommen. Die Entstehungszusammenhänge dieser Bilder geraten dabei in den Hintergrund. Insbesondere Täterfotos finden häufig Verwendung. Diese Studie analysiert Fotografien, die von SS-Angehörigen im KZ Mauthausen aufgenommen wurden, und untersucht die Hintergründe, Funktionen für die Täter und die Nachwirkungen dieser Bilder. Ziel ist es, die Fotografien als Dokumente der Täter zu begreifen, nicht nur als Abbildungen der Lagerrealität. Die Geschichte dieser SS-Fotografien ist eng mit dem Widerstand der Häftlinge im Lager verknüpft. Eine spektakuläre Rettungsaktion, vor allem organisiert von spanischen Deportierten, ermöglichte es, diese einzigartigen Aufnahmen für die Nachwelt zu bewahren. Ihr Wert ist paradox, wie der Mauthausen-Überlebende Francisco Boix, der eine entscheidende Rolle in der Rettung spielte, formulierte: „Vieles des Abgebildeten war nur für Fotografien gestellt, während es in Wirklichkeit ganz anders war.“