Veganarchismus
Thesen zum Verhältnis zwischen Veganismus und Anarchismus
Veganismus ist heute weit verbreitet, doch seine politische Dimension wird oft übersehen. Häufig wird er als hipper Lifestyle oder mit Esoterik in Verbindung gebracht, während einige Menschen, die sich für Tiere einsetzen, gleichzeitig eine Abneigung gegen Menschen entwickeln. Diese Skepsis von Anarchist:innen und linksradikalen Personen gegenüber dem Veganismus ist nachvollziehbar, sollte jedoch nicht zu einer pauschalen Verurteilung vegan lebender Menschen führen oder als Ausrede dienen, um keine Rücksicht auf Tiere zu nehmen. Der Autor verdeutlicht, dass Anarchist:innen, die Tierprodukte konsumieren, im Widerspruch zu ihrem eigenen Anliegen handeln. Ein Anarchismus, der sich nicht nur auf den Menschen konzentriert, sondern auch Tiere in sein Befreiungsanliegen einbezieht, ist sowohl konsequent als auch dringend notwendig. Der Text spricht zudem die Tierbewegung an, in der Herrschaftsverhältnisse im anarchistischen Sinne oft nur von Tierbefreier:innen hinterfragt werden. Viele andere in der Bewegung erkennen nicht die Verknüpfung verschiedener Diskriminierungs- und Unterdrückungsformen oder unterstützen diese aktiv. Der Essay möchte daher auch bereits vegan lebende Menschen anregen, über die Tierfrage hinaus Herrschaftsverhältnisse zu hinterfragen.
