Kolumbianische Prostituierte in Frankfurt
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Im Frankfurter Bahnhofsviertel arbeiten fast 1000 Prostituierte, überwiegend aus Kolumbien. Gängige Vorurteile über diese Frauen erweisen sich als falsch: Sie sind keine unterdrückten Opfer von Menschenhändlern, sondern organisieren ihre Migration zur Prostitution oft selbst. Die Aussicht, schnell viel Geld zu verdienen und einen unerreichbaren Lebensstandard in ihrer Heimat zu erreichen, motiviert viele, für einige Monate in europäischen Bordellen zu arbeiten. Die Autorin stützt sich auf 50 Interviews mit kolumbianischen Prostituierten und zeigt, dass diese Form der Pendler-Prostitution besondere Risiken und Belastungen mit sich bringt. Illegalität und gesellschaftliche Ausgrenzung hinterlassen tiefe Spuren. Der Band bietet Mitarbeitern von Institutionen, Behörden und Hilfsorganisationen neue Einblicke in die Welt der illegalen Prostitution ausländischer Frauen und eröffnet Wege für bessere Strategien im Umgang mit dieser Problematik. Juanita Henning, Diplom-Sozialarbeiterin, arbeitete von 1991 bis 1993 als Streetworkerin für die Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung und ist seit 1994 für das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt/Main in den Bordellen tätig.
