Der Roman erzählt von Hagen Kirsch, einem afrodeutschen Musiker, der in eine kleine Stadt zieht und ungewollt eine Reihe von Konflikten auslöst. Er begegnet verschiedenen Menschen und Kulturen, sucht nach neuen Wegen des Miteinanders und thematisiert Entfremdung, Heimat und Identität. Geeignet für Erwachsene und junge Erwachsene.
Sabina Philippa Ortland Boeken





Die Erzählerin kommt als eine waschechte Helga in der Türkei an – mit diesem Namen wird jede Deutsche in der Türkei bedacht. Sie füllt ihren Kühlschrank mit kleinen Portionen und hat dann Gästen nichts anzubieten, sie radebrecht in ihrem Tarzan-Türkisch und sie wird nervös, wenn bei der Arbeit zunächst gefrühstückt wird und dann doch noch ein wenig gearbeitet. Sie ist für eine vierwöchige Reise hergekommen – und bleibt. Bleibt über den Winter, bleibt in der nächsten Sommersaison. Findet Freunde, sucht sich eine Arbeit, übt sich in Gelassenheit und Gastfreundschaft. Die Aussteigerin entdeckt in der Fremde ihre eigene und die kulturelle Haut der anderen, Missverständnisse und Unwissenheit sorgen für komische und abenteuerliche Erlebnisse.
Eine Anleitung für verführte Herzen und lustvolle Frauen in einer entzauberten Welt. Sabina Philippa Ortland schreibt von der Macht der weiblichen Sinnlichkeit, über die Ohnmacht vor der eigenen sinnenbetäubenden Passion. Sie zelebriert die Stärke des Frauenkörpers, Liebe mit Lebensenergie zu speisen, enthemmte Reinheit in lebensfreudiger Umarmung zu sein. Erotik gibt Kraft, heißt ihre Formel, die jedoch viele Variablen hat: ausgelebte, verbotene, verlangende, verzichtende, romantische, lustige, leidenschaftliche, phantasierende. kurz, eine Formel, die sich immer wieder neu erfindet und potenziert.
Melancholische Erzählungen aus einem Nachkriegsland. Sabina Ortland bereiste wiederholt Ex-Jugoslawien und tauchte stets intensiver in das ehemalige Bürgerkriegsland ein. Sie erzählt auf literarisch anspruchsvolle Weise, was sie dort sah, fühlte, schmeckte. Der bitter-süße Geschmack des Granatapfels, der spritzend explodiert, wenn man ihn öffnet, wird zum Sinnbild ihrer vielfältigen Begegnungen mit dem Land und seinen Leuten. Voller Herzlichkeit und Mitgefühl schildert uns die Autorin die im Wiederaufbau befindliche Stadt Mostar, die arme Sockenstrickerin, den Schrottsammler, in dessen Händen eine Patrone in die Luft ging. Dieses Buch ist weder ein Reisebericht noch geht es der Autorin um eine Situationsanalyse oder große Balkanpolitik. Es versteht sich als ein Plädoyer für den Frieden.