Franz H. Jakubaß Boeken





Schildbübereien: Nachdem sie einen Brand auf herkömmliche Weise versucht haben zu löschen, beschwerte sich die Hausfrau, dass durch das Löschwasser viel vernichtet würde: „Lasst euch gefälligst was anderes einfallen!“ Doch wieder wusste der Feuerwehrhauptmann Rat: „Wir blasen das Feuer aus!“. „Schmied“, sagte der Bürgermeister, „wenn du das Schloss noch nicht fertig hast, lass es bleiben. Es lohnt sich nicht. So schnell fangen wir nämlich keinen Dieb mehr ein. Und wenn wir einen haben, ihr habt es ja selbst gesehen, dann läuft er uns davon, weil wir kein Schloss haben.“ „Wer spart, hat eine Menge mehr vom Leben: Neben dem, was er schon hat, kann er sich nämlich auch an dem ergötzen, was er besitzen könnte, wenn er nur wollte.“ „Habt ihr gehört, was dieser Trottel von Feind uns vorgeschlagen hat“, freute sich der Bürgermeister, „einen großen Sack voller Silberstücke will er uns für das Schwein geben, das keine zehn Taler wert ist. Wenn wir das Silber annehmen, werden wir reich, liebe Schildbürger. Und von dem, was wir zum Reichsein nicht brauchen, kochen wir viele Silbertalersuppen. Davon werden mehr Schildbürger satt als von dem einen Schwein.“
. so ist auch die Zunge klein und richtet große Dinge an. (Jakobus 3/5) Geschichte ist Gegenwart auf dem Weg in die Zukunft mit dem Staub der Vergangenheit in den Kleidern. Wenn Johannes Schwanhausen predigte, gab's keinen Platz mehr in St. Gangolf. Bis draußen vor der Tür standen sie, die Gärtner, die Handwerker und Holzknechte, die Pächter des Stifts, die Hungerleider und wer sonst noch an kleinen Leuten dort wohnte. „Doch, Johannes, deine Worte haben Gedanken aufgeweckt, die laut und unaufhörlich schrien: Greift endlich zum Schwert, bekämpft das Unrecht. Das kannst du nicht leugnen.“ Und ein anderer Gedanke kam ihm: Eigentlich müssten zwischen mir und der Priorin Welten liegen, aber wahrscheinlich trennen uns nur Gedanken, die zu Worten wurden, die nicht einmal unsere eigenen sind.
... Da steht der Bader plötzlich auf dem Stuhl: „Wir treffen uns morgen früh auf dem Marktplatz. Sagt es allen. Wir müssen unsere Stimme erheben und dem Fürstbischof klipp und klar sagen, was wir wollen“. Das war der Beginn des Bauerkriegs in Bamberg und in Oberfranken. Was wollten die Bamberger und die Bauern? Die Macht des Domkapitels brechen und den Chorherrn Schwanhausen, den „Reformator von Bamberg“, der aus der Stadt gewiesen war, zurück holen. Hans Hartlieb, der Langgassbader aus Bamberg, historisch verbürgt, war einer der Rädelsführer des Bamberger Bauernaufstands, dessen Geschichte im Mittelpunkt dieses spannenden Romans steht.